Die deutschen Haushalte dürfen sich über etwas gesunkene Heizkosten im Vergleich zum Vorjahr freuen. Das Statistische Bundesamt berichtet, dass die Preise für Haushaltsenergie im September durchschnittlich um 4,0 Prozent gesunken sind. Diese Ersparnis ist jedoch nicht gleichmäßig auf alle Heizformen verteilt. Besonders auffällig ist hierbei der Preisrückgang bei leichtem Heizöl, das um beachtliche 17,9 Prozent günstiger geworden ist. Im Gegensatz dazu erlebt die in urbanen Regionen oft genutzte Fernwärme einen Preisaufschlag von 31,8 Prozent. Der Preis für Gas, der am weitesten verbreitete Energieträger in Deutschland, verringerte sich marginal um 1,9 Prozent. Stromkosten fielen im Durchschnitt ebenso um 4,0 Prozent gegenüber September 2023. Der russische Angriff auf die Ukraine hatte zuvor die Preise für fossile Energieträger zwischen 2020 und 2023 enorm in die Höhe getrieben. Am Ende dieser Entwicklung war leichtes Heizöl um 107,3 Prozent und Erdgas um 96,7 Prozent teurer als 2020. In drei Vierteln der Wohnungen werden diese Energieträger verwendet. Fernwärme verteuerte sich in dieser Phase um 38,5 Prozent, Strom um 36,1 Prozent, was die allgemeine Inflationsrate massiv beeinflusste, die in diesem Zeitraum um 16,7 Prozent anstieg. Diese Entwicklungen haben spürbare soziale Folgen: Der Anteil deutscher Haushalte, die aufgrund gestiegener Kosten ihre Wohnräume nicht mehr ausreichend beheizen können, stieg im vergangenen Jahr auf 8,2 Prozent, verglichen mit 6,7 Prozent im Jahr zuvor. Besonders betroffen sind Alleinerziehende (15,5 Prozent), große Familien mit drei oder mehr Kindern (9,8 Prozent) und Single-Haushalte (9,5 Prozent). Im EU-Vergleich liegt Deutschland besser, da in Südeuropa mehr Menschen unter den Heizkosten leiden.