Ein hitziger Diskurs zeichnet sich innerhalb der Trump-Regierung ab. Im Zentrum steht die Frage, wie die zukünftige Tarif- und Handelsstrategie aussehen soll. Donald Trump, der während seiner Wahlkampagne die Vorzüge von Zöllen lobte, rückte historische Beispiele aus der Ära von Präsident William McKinley ins Rampenlicht. Diese Debatte könnte insbesondere die Ernennung von Howard Lutnick als designierter Handelsminister betreffen, der ebenfalls ein Verfechter von Zöllen ist.
Interessant ist die Rolle von Scott Bessent, einem Kandidaten für den Finanzministerposten, der in der Vergangenheit um diese Position mit Lutnick konkurrierte. Zudem zeigte sich Bessent während der Wahlkampagne offen für unorthodoxe Vorschläge, darunter die Idee, einen „Schatten“-Vorsitzenden der Fed zu etablieren, um Jerome Powell, den aktuellen Vorsitzenden der Notenbank, vorzeitig zu entmachten. Obwohl Bessent von dieser Idee mittlerweile Abstand genommen hat, bleibt die Unabhängigkeit der Fed ein kritisches Thema.
Innerhalb der politischen Landschaft gibt es weitere Spannungen. Elizabeth Warren, Senatorin und Mitglied des Finanzkomitees, äußerte Bedenken darüber, dass die Unabhängigkeit der Fed durch Trumps Verwaltung gefährdet werden könnte. Der Widerstand gegen Bessent kommt nicht nur von der linken Seite, sondern auch aus konservativen Kreisen, die ihn aufgrund seiner Vergangenheit beim Soros Fund Management skeptisch betrachten. Elon Musk äußerte sich kritisch gegenüber Bessents Ernennung und bezeichnete ihn als „business-as-usual“-Auswahl.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf den steuerpolitischen Plänen der Regierung. Trump versprach während seiner Kampagne weitreichende Steuerkürzungen, darunter eine Senkung des Unternehmenssteuersatzes auf 15 Prozent. Doch die politische und finanzielle Realität, insbesondere die immense Staatsverschuldung von 36 Billionen Dollar, könnte diese Versprechen in Frage stellen.