Die von Heineken kontrollierte United Breweries hat entschieden, die Bierlieferungen an den Bundesstaat Telangana im Süden Indiens einzustellen. Diese Maßnahme erfolgte, nachdem die Regierung des Bundesstaates die Erhöhung der Bierpreise verweigerte, was laut Unternehmensangaben zu erheblichen Verlusten führte. United Breweries, bekannt durch seine beliebte Marke Kingfisher, ist der größte Bierhersteller Indiens, während Telangana als größter Bierkonsument des Landes gilt. In einer Erklärung betonte das Unternehmen, dass ihr kontinuierlicher Einsatz in den letzten zwei Jahren keine Anpassung der Basispreise erzielte, was den Betrieb im Bundesstaat nicht mehr tragbar mache. Die Aktien von United Breweries reagierten auf diese Ankündigung mit einem Kursrückgang von bis zu sieben Prozent. In Indien müssen Preisänderungen in der Alkoholbranche jährlich von den jeweiligen Staaten genehmigt werden, was die Verhandlungen erschwert. Auch wenn keine genauen Angaben zu den Verlusten gemacht wurden, erklärte Analyst Karan Taurani von Elara Securities, dass Telangana etwa 15-20% des Bierverkaufsvolumens und etwa 10-12% des Gewinns von United Breweries ausmache. CEO Vivek Gupta nannte im vergangenen Mai Verluste von 7-8 Milliarden Rupien (ungefähr 82-93 Millionen US-Dollar) durch entgangene Einnahmen. Die Brewers Association of India hatte die Regierung bereits im vergangenen Jahr aufgefordert, Preisanpassungen zuzulassen, um die Inflation auszugleichen, was jedoch abgelehnt wurde. Stimmen aus Regierungskreisen bestätigen, dass Telangana jährlich ca. 55 Millionen Bierkästen oder 500 Millionen Liter absetzt. Mitbewerber im rasch wachsenden indischen Markt wie AB InBev und Carlsberg bereiten sich ebenfalls auf die Herausforderungen vor. Berichten zufolge überprüft die indische Wettbewerbsbehörde derzeit mögliche Preisabsprachen der Marktgiganten wie Pernod Ricard und Anheuser-Busch InBev mit Einzelhändlern in der Region.