U.S. Außenminister Antony Blinken steht kurz vor einer diplomatischen Mission nach Ankara, um zentrale Fragen zur Stabilisierung Syriens zu erörtern. Der Besuch erfolgt nach einer Zwischenstation in Jordanien und hat das Ziel, die kollidierenden Interessen der USA und der Türkei in den nördlichen Gefilden Syriens zu klären.
Inmitten der 13 Jahre andauernden syrischen Bürgerkriegshistorie hatten beide NATO-Verbündeten die Rebellengruppen unterstützt, wobei insbesondere die von den USA gestützten kurdischen Kräfte der SDF (Syrische Demokratische Kräfte) einen signifikanten Stolperstein in den Beziehungen darstellten. Die SDF, federführend durch die YPG (Volksverteidigungseinheiten), steht im Brennpunkt der Kritik Ankaras, das diese als Ableger der verbotenen PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) betrachtet.
Geplant sind Gespräche mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan über die bilaterale Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf und die Bemühungen zur regionalen Stabilität. Der Fokus liegt auf den jüngsten Entwicklungen, bei denen von der Türkei unterstützte Kräfte die Kontrolle über Manbij übernommen haben.
Die türkische Seite signalisierte ihre Bereitschaft, Syrien auf dem Weg zu einer sicheren und stabilen Regierungsform zu unterstützen, betonte jedoch zugleich ihre sensiblen Interessen im Norden des Landes. Diese Entwicklungen erfordern ein geschicktes diplomatisches Händchen, um mögliche Eskalationen zu vermeiden.
Trotz dieser Differenzen bleibt die US-Regierung entschlossen, den Einfluss des IS in der Region einzudämmen. Blinken unterstrich die amerikanische Entschlossenheit, ein Wiedererstarken der Terrorgruppe zu verhindern, während Ankara strikt darauf hinweist, dass die Bekämpfung einer Terrorgruppe nicht durch die Unterstützung einer anderen geschehen dürfe.