09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Heikle Gemengelage: Nahost-Konflikte belasten Wirtschaftsperspektiven

Heikle Gemengelage: Nahost-Konflikte belasten Wirtschaftsperspektiven

Die Finanzmetropolen des Nahen Ostens, wie Abu Dhabi, Doha, Riad und Dubai, schienen bislang relativ abgeschirmt von den politischen Spannungen in ihrer Umgebung. Doch die jüngste Eskalation zwischen Iran und Israel könnte diese Sicherheitsillusion gefährden und die Anziehungskraft der Region für globale Investoren dämpfen.

In den letzten Jahren haben die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien ihre wirtschaftlichen Muskeln spielen lassen. Durch Investitionen in Milliardenhöhe aus ihren erdrückenden Öleinnahmen haben sie nicht nur ihre eigenen Volkswirtschaften expandiert, sondern sich auch als treibende Kräfte der internationalen Finanzwelt etabliert. Doch nun werfen die Spannungen in der Straße von Hormus Schatten auf diese Boomregion. Der kürzliche Raketenangriff Irans auf Israel sorgt für eine neue Dimension der Unsicherheit.

Anna Jacobs vom International Crisis Group hebt hervor, dass zwar bisher keine direkten Geschäftsabschlüsse rückgängig gemacht wurden, die Bedenken aus der internationalen Geschäftswelt jedoch wachsen. Insbesondere die Fragen nach der Stabilität inmitten eskalierender Konflikte rücken zunehmend in den Vordergrund.

Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate streben derweil danach, ihre Beziehungen zu Iran zu normalisieren – mit Unterstützung Chinas, das kürzlich erfolgreich einen Dialog zwischen Riad und Teheran vermittelt hat. Doch die Furcht bleibt, dass die angespannte Lage Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen haben könnte, vor allem wenn es zu Vergeltungsangriffen auf wichtige Wirtschaftsstrukturen im Iran kommen sollte.

Während die Golfstaaten hoffen, die gegenwärtigen Turbulenzen zu meistern, beobachten Analysten wie jene von HSBC die geopolitischen Risiken mit Sorge, da sie zusammen mit niedrigen Ölpreisen kurzfristig hinderlich wirken könnten. Die Investitionsfreudigkeit mag vorerst ungebrochen bleiben, doch die Route in die Zukunft ist ungewiss.