12. Februar, 2025

Wirtschaft

Heidelberger Druckmaschinen: Strategiewechsel mit Fokus auf Effizienz und Wachstum

Heidelberger Druckmaschinen: Strategiewechsel mit Fokus auf Effizienz und Wachstum

Der renommierte Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen ist im dritten Geschäftsquartal aufgrund eines strategischen Personalabbaus in die Verlustzone gerutscht. Dennoch zeigt sich das Unternehmen operativ gestärkt. Wie Unternehmenschef Jürgen Otto mitteilt, konnte das Unternehmen in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld den Umsatz sowie das operative Ergebnis auf Quartalsbasis stetig verbessern. Heidelberger Druckmaschinen plant für das kommende Geschäftsjahr weitere Kostensenkungen, die sich positiv auf die Profitabilität auswirken sollen.

In den kommenden drei Jahren wird der Standort Wiesloch-Walldorf mehr als zehn Prozent seiner Stellen abbauen, was rund 450 der aktuell etwa 4.000 Arbeitsplätze betrifft. Dadurch will das Unternehmen die Personalkosten um über 100 Millionen Euro senken, während im laufenden Jahr 2024/2025 Einmalkosten von etwa 30 Millionen Euro entstehen.

Der Verlust des Unternehmens belief sich in den Monaten bis Ende Dezember aufgrund von Rückstellungen auf 7 Millionen Euro. Im Vergleich dazu hatte Heidelberger Druckmaschinen im zweiten Geschäftsquartal noch einen Gewinn erzielt, während vor einem Jahr ein Gewinn von 1 Million Euro verzeichnet wurde. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg jedoch um mehr als 60 Prozent auf 55 Millionen Euro, mit einer Verbesserungsrate der Marge von 5,7 auf 9,2 Prozent. Der Umsatz blieb mit 594 Millionen Euro stabil auf Vorjahresniveau.

Unternehmenschef Otto hat nicht nur die Kostenreduzierung im Fokus, sondern strebt auch erneutes Wachstum an. Dabei stehen der Verpackungsdruck und der Digitaldruck in Kooperation mit Canon im Vordergrund. Otto plant ebenfalls, das Geschäft in China und anderen asiatischen Märkten zu erweitern, was langfristig einen zusätzlichen Umsatz von über 300 Millionen Euro generieren könnte. Der Produktionsschwerpunkt in China liegt dabei auf der Belieferung des lokalen und asiatischen Marktes, während ein kleiner Teil der Maschinen nach Amerika exportiert wird.

Zusätzlich hat Otto Pläne zur Weiterentwicklung des Ladetechnikgeschäfts Amperfied und setzt auf den Ausbau von Ladeparks für Firmenkunden. Eine erhöhte Auslastung im Industriegeschäft wird ebenfalls angestrebt. Die USA bleiben ein bedeutender Einzelmarkt für Heidelberger Druckmaschinen. Otto zeigt sich unbesorgt über mögliche Zölle und betont, dass diese nicht das Unternehmen, sondern die Kunden treffen würden. Heidelberg beliefert die USA derzeit vollständig aus Europa und China, wobei der US-Markt Einnahmen von rund 400 Millionen Euro generiert.

Das Management hat seine Jahresziele bestätigt und prognostiziert für das gesamte Geschäftsjahr 2025/26 unveränderte Erlöse von knapp 2,4 Milliarden Euro. Die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll wie im Vorjahr bei 7,2 Prozent liegen, mit einer angestrebten Steigerung auf rund 8 Prozent im folgenden Geschäftsjahr.