Der Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen sieht sich im dritten Quartal seines Geschäftsjahres trotz besserer operativer Entwicklung mit einem Nettoverlust konfrontiert. Grund dafür ist der geplante Personalabbau, der dem Unternehmen Einmalbelastungen beschert. "Wir konnten unseren Umsatz und das operative Ergebnis trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds kontinuierlich steigern", verkündete Vorstandsvorsitzender Jürgen Otto. Für das kommende Geschäftsjahr sind weitere Kostensenkungsmaßnahmen geplant, die die Profitabilität verbessern sollen. An der Börse erlebten die Aktien von Heidelberger Druckmaschinen eine schwankende Entwicklung. Die Anteilsscheine näherten sich zunächst ihren Jahreshöchstwerten, fielen dann jedoch um 4,6 Prozent auf 1,13 Euro. Während Analyst Stefan Augustin von Warburg das Unternehmen auf gutem Weg sieht, entsprechen die Ergebnisse laut Florian Sager von der Investmentbank Stifel den Erwartungen. In den kommenden Jahren plant der SDax-Konzern den Abbau von über zehn Prozent seiner Arbeitsplätze am Standort Wiesloch-Walldorf, um die Personalkosten um über 100 Millionen Euro zu senken. Von den rund 4.000 Stellen sollen etwa 450 sozialverträglich gestrichen werden. Im Gegensatz dazu tragen diese Maßnahmen im laufenden Geschäftsjahr 2024/2025 zu Einmalbelastungen von rund 30 Millionen Euro bei. Nach Steuern verzeichnete das Unternehmen im Quartal bis Ende Dezember einen Verlust von 7 Millionen Euro, auch wenn der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um über 60 Prozent auf 55 Millionen Euro anstieg. Die entsprechende Marge verbesserte sich deutlich, während der Umsatz auf Vorjahresniveau bei 594 Millionen Euro verblieb. In Wiesloch läuft die Produktion derzeit auf Hochtouren, während die Herstellung in Amstetten und Brandenburg aufgrund der herausfordernden Konjunkturlage leicht gedrosselt wurde. Unterdessen plant Otto, der vormals den Autozulieferer Brose leitete, nicht nur die Lohnkosten zu senken, sondern auch das Wachstum von Heidelberger Druckmaschinen voranzutreiben. Insbesondere der Verpackungs- und Digitaldruck prägen inzwischen das Geschäft, wobei das Unternehmen auf die Märkte in China und anderen asiatischen Ländern setzt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung des Ladetechnikgeschäfts Amperfied und dem Ausbau der Ladeparks für Firmenkunden. Auch das Industriegeschäft soll intensiver ausgelastet werden. In den USA, einem bedeutenden Einzelmarkt des Unternehmens, besteht ein Umsatzanteil von rund 400 Millionen Euro. Zollfragen bereiten Otto indes wenig Sorgen, da diese letztlich die Kunden treffen würden. Das Management bekräftigte die Ziele für das Gesamtjahr, inklusive Erlösen auf dem Vorjahresniveau von knapp 2,4 Milliarden Euro und einer Ebitda-Marge von 7,2 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2025/26 strebt der Maschinenbauer eine Margensteigerung auf bis zu rund 8 Prozent an.
Wirtschaft
Heidelberger Druckmaschinen im Fokus: Personalabbau drückt auf die Bilanz
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