450 Stellen fallen weg – 100 Millionen Euro Einsparung geplant
Heidelberger Druckmaschinen kündigte an, in den nächsten drei Jahren am Standort Wiesloch-Walldorf über 10 % der Stellen zu streichen. Konkret sollen etwa 450 der derzeit rund 4.000 Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut werden.
Ziel ist es, die jährlichen Personalkosten um mehr als 100 Millionen Euro zu reduzieren, wie das Unternehmen mitteilte.
Dieser Stellenabbau ist Teil eines Zukunftsplans, der in Abstimmung mit dem Betriebsrat und der IG Metall beschlossen wurde. Die Vereinbarung sichert jedoch auch die Zukunft des Standorts: 3.500 Arbeitsplätze bleiben garantiert, und Investitionen sollen Wiesloch-Walldorf als Produktionsstätte für komplexe industrielle Produkte stärken.
Hintergrund: Personalkosten als Belastung
Die Personalkosten des SDAX-Unternehmens belaufen sich jährlich auf etwa 800 Millionen Euro, was rund ein Drittel des Umsatzes ausmacht. Über die Hälfte dieser Kosten entfällt auf deutsche Standorte, mit einem Schwerpunkt in Wiesloch-Walldorf.
Unternehmenschef Jürgen Otto erklärte, dass die Einsparungen notwendig seien, um finanzielle Freiräume für Investitionen zu schaffen.
„Durch die Vereinbarung senken wir die Kosten am größten Standort in Deutschland und schaffen den Raum für wichtige Investitionen“, so Otto.
Welche neuen Produkte und Geschäftsfelder das Unternehmen in Zukunft angehen will, blieb jedoch vorerst unklar.
Fokus auf Wachstumsmärkte und Innovationen
Neben der Kostensenkung verfolgt Heidelberger Druckmaschinen ehrgeizige Wachstumspläne. Der Verpackungsdruck, der inzwischen das Kerngeschäft dominiert, soll weiter ausgebaut werden.
Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf den Digitaldruck, der gemeinsam mit Canon betrieben wird, sowie auf eine Expansion in Asien. Bis 2029 könnte dies laut Unternehmensprognosen zusätzliche 300 Millionen Euro Umsatz generieren.
Auch im Bereich E-Mobilität bleibt Heidelberger Druck aktiv: Seit 2018 vertreibt das Unternehmen selbst entwickelte Wallboxen für Elektroautos, die über Amazon und Energieversorger verkauft werden.
Die Übernahme der Ladesäulentechnologie von EnBW im Jahr 2021 erweitert das Angebot um Lösungen für den öffentlichen Raum.