Der Maschinenbauer Heidelberger Druck will künftig Personalkosten senken, ohne dabei Arbeitsplätze abzubauen. Diese Pläne hat der neue Vorstandschef Jürgen Otto vorgestellt, wie ein Sprecher der Firma bestätigte. Die Gespräche mit Betriebsrat und IG Metall sind bereits im Gange. Rund 6.000 Beschäftigte des Unternehmens in Deutschland sollen von den Maßnahmen betroffen sein. Einsparungen im Personalbereich sollen in einen "Zukunftsfonds" fließen, der dringend notwendige Investitionen, insbesondere in der IT, ermöglicht.
Laut der Rhein-Neckar-Zeitung stellt Otto klar, dass Lohnzuwächse, wie von der IG Metall in der aktuellen Tarifrunde geforderte sieben Prozent, nicht mehr problemlos an die Belegschaft weitergegeben werden können. Stattdessen favorisiert Otto ein zielorientiertes Vergütungsmodell. Er betonte, dass die Löhne im Unternehmen ohnehin oft über dem Tarifniveau liegen. Ergebnisse der Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern werden für den Herbst erwartet.
Jürgen Otto, zuvor Geschäftsführer von S.Oliver, zielt darauf ab, Heidelberger Druck schnell wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Aktuell schaut das Unternehmen nach einem Rückgang von Umsatz und Ergebnis vorsichtig ins neue Geschäftsjahr. Man strebt an, die Erlöse von Anfang April 2024 bis Ende März 2025 auf dem Niveau des Vorjahres von rund 2,4 Milliarden Euro zu halten. Diese Prognose hatte Heidelberger Druck bereits im Juni bekanntgegeben.