26. April, 2025

Heckscher-Ohlin-Theorem

Das Heckscher-Ohlin-Theorem, auch als H-O-Modell oder Heckscher-Ohlin-Samuelson-Theorem bekannt, ist eine bedeutende Theorie in der internationalen Handelsökonomie. Entwickelt von den schwedischen Ökonomen Eli Heckscher und Bertil Ohlin in den 1920er und 1930er Jahren, bietet das Theorem eine Erklärung für den internationalen Handel und die Faktormobilität zwischen Ländern.

Gemäß dem Heckscher-Ohlin-Theorem basiert der Außenhandel auf Unterschieden in den Produktionsfaktoren zwischen Ländern. Es postuliert, dass ein Land, das über einen relativ hohen Anteil an einem bestimmten Produktionsfaktor verfügt, diesen Faktor intensiv nutzen wird, um Güter zu produzieren und zu exportieren, die diesen Faktor erfordern. Auf der anderen Seite wird ein Land mit einem relativ geringen Anteil an einem Produktionsfaktor Güter importieren, die einen hohen Einsatz dieses spezifischen Faktors erfordern.

Die Produktionsfaktoren, auf die sich das Heckscher-Ohlin-Theorem konzentriert, sind in der Regel Arbeit und Kapital. Ein landwirtschaftlich geprägtes Land mit einem großen Arbeitskräftesektor wird demnach agrarintensive Güter exportieren, während ein Land, das über eine entwickelte Kapitalinfrastruktur verfügt, eher kapitalintensive Güter exportiert. Das Theorem berücksichtigt auch den Faktor Boden, der für die Produktion bestimmter Güter von entscheidender Bedeutung sein kann.

Das Heckscher-Ohlin-Theorem stützt sich auf die Annahme von Konstanz der Skalenerträge und unterschiedlicher Faktorausstattungen zwischen Ländern. Es betont die Bedeutung der globalen Faktormobilität und den potenziellen Gleichgewichtszustand, in dem sich die Preise der Produktionsfaktoren angleichen.

Das Heckscher-Ohlin-Theorem hat wichtige Auswirkungen auf die Handelspolitik und die Gestaltung von internationalen Handelsvereinbarungen. Es hilft bei der Erklärung von Spezialisierungsmustern zwischen Ländern und wirft Licht auf die Vorteile des Freihandels. Es ist jedoch auch mit Kritik konfrontiert, da es einige Realitätserfassungen nicht perfekt widerspiegelt und andere Teorien wie das Ricardianische Modell ergänzt.

Insgesamt bleibt das Heckscher-Ohlin-Theorem ein grundlegendes Konzept in der internationalen Handelsökonomie, das uns dabei unterstützt, die zugrunde liegenden Faktoren hinter dem internationalen Handel zu verstehen, und damit eine wertvolle Ergänzung für das Fachvokabular von Investoren und Unternehmen auf Investmentweek.de.