Der Rüstungshersteller Heckler & Koch verzeichnet dank gestiegener Nachfrage in Folge des Ukraine-Konflikts eine deutliche Umsatzsteigerung. Bis Ende September kletterten die Erlöse um 17,7 Prozent und erreichten beachtliche 253,6 Millionen Euro. Trotz prall gefüllter Auftragsbücher, die sogar um 46 Prozent über dem Vorjahr lagen, stieg das Betriebsergebnis (Ebit) nur bescheiden um 2,5 Prozent auf 33,2 Millionen Euro. Der Grund dafür liegt in einem verstärkten Fokus auf das 'Systemgeschäft', bei dem zusätzlich zur Waffe auch Zubehörteile wie Schalldämpfer und Laser-Licht-Module verkauft werden, was weniger rentabel ist.
Heckler & Koch beliefert unter anderem die Bundeswehr und Armeen weiterer NATO-Staaten wie Frankreich, Großbritannien und Norwegen. Die zunehmende geopolitische Unsicherheit, insbesondere die russische Bedrohung, hat zu einer erhöhten Nachfrage nach Handfeuerwaffen geführt. Auch baltische Staaten und die deutsche Polizei zählen zu den Kunden des Schwarzwälder Unternehmens, das in den USA zudem auf den Privatwaffenmarkt setzt.
In Oberndorf ist der Hauptsitz des Unternehmens, das global rund 1.160 Mitarbeiter beschäftigt, verteilt auf weitere Standorte einschließlich einer Pistolen-Montage in Georgia, USA.
Ein bedeutender strategischer Schritt des Unternehmens ist die Übernahme des Metallveredlers Chrom-Müller. Für einen hohen siebenstelligen Betrag sichert sich Heckler & Koch den langjährigen Zulieferer, der mit etwa 100 Angestellten einen Umsatz von rund 10 Millionen Euro generiert. Diese Akquisition sichert der Rüstungsschmiede eine essenzielle Kompetenz in der Rohrfertigung und trägt zur Produkthaltbarkeit der Waffen bei.