Heathrow, das verkehrsreiche Drehkreuz im Westen Londons, rechnet nun mit 83,8 Millionen Passagierbewegungen in diesem Jahr. Dies entspricht einer Stadt von der Größe Birminghams und übertrifft die kürzlich prognostizierten 82,8 Millionen sowie die bisherige Rekordmarke von 2019 um fast drei Millionen. Diese bemerkenswerte Entwicklung widerspricht den Belastungen, die die Lebenshaltungskosten vielen Sektoren bereiten, von Luxusmode bis hin zur Gastronomie.
Offenbar hat die Pandemie die Konsumprioritäten grundlegend verändert. Anstatt materielle Güter zu sammeln, investieren die Menschen vermehrt in unvergessliche Erlebnisse, von Familienurlauben auf griechischen Inseln bis zu weltweiten Abenteuern. Der monatelange Lockdown scheint eine neue Lust am Entdecken geweckt zu haben, die Flughäfen wie Heathrow beflügelt.
Trotz des neuen Rekordandrangs hält sich der Flughafen gut. Sicherheitskontrollen laufen effizient, auch wenn sie wenig Freude bereiten, während die Terminals stets voll sind. Heathrow nähert sich seiner Kapazitätsgrenze, könnte aber noch bis zu 90 Millionen Passagiere pro Jahr bewältigen. Als das verkehrsreichste Zwei-Bahn-Drehkreuz der Welt macht der Flughafen auf die enorme Auslastung seiner Infrastruktur aufmerksam.
CFO Sally Ding hat bestätigt, dass die interne Prüfung des umstrittenen dritten Startbahnprojekts noch läuft. Doch im Hintergrund wird wohl bereits intensiv an der Wiederaufnahme gearbeitet, möglicherweise mit einer Bekanntmachung Anfang nächsten Jahres. Das Projekt müsste vier Regierungsanforderungen erfüllen: Beitrag zum Wachstum, Einhaltung von Klimazielen und Lärm- sowie Luftqualitätsvorgaben.
Dieser Zeitplan könnte der Labour Party 2025 große Entscheidungsmöglichkeiten bieten, denn auch Gatwicks Pläne für eine zweite Startbahn stehen kurz vor einer Entscheidung. Sollte Gatwicks Vorschlag grünes Licht erhalten und Heathrow den Ausbau weiterverfolgen, stehen der Regierung gewichtige Entscheidungen bevor, die das Leben rund um London und das Wirtschaftswachstum auf Jahrzehnte beeinflussen könnten. Die Frage lautet: Beide, einer oder keiner? Das letzte Wort haben Keir Starmer und Angela Rayner.