Die britische Regierung hat grünes Licht für die umstrittene Erweiterung des Flughafens London-Heathrow gegeben. Die dritte Start- und Landebahn soll Europas größten Flughafen weiter stärken und die britische Wirtschaft ankurbeln. Dies bestätigte Finanzministerin Rachel Reeves, die bis zum kommenden Sommer konkrete Ausbauvorschläge erwartet. Trotz jahrelanger Auseinandersetzungen über die Flughafenerweiterung meidet die Labour-Regierung nun nicht länger die Thematik und macht deutlich, dass sie den Flughafen in seiner Entwicklung unterstützt.
London-Heathrow, der größte Flughafen der britischen Metropole, verzeichnete kürzlich einen neuen Passagierrekord und erwartet in diesem Jahr sogar 84,2 Millionen Fluggäste. Zum Vergleich: Der größte deutsche Flughafen, Frankfurt/Main, zählte zuletzt 61,6 Millionen Passagiere. Die Erweiterungspläne sorgen dennoch für massiven Widerstand von prominenten Figuren wie dem ehemaligen Bürgermeister Boris Johnson, der sich einst gegen die Pläne stellte, und dem derzeitigen Bürgermeister Sadiq Khan. Khan verweist auf die negativen Auswirkungen auf Lärm, Luftverschmutzung und den Klimaschutz und bezweifelt, dass zusätzliche Flüge ohne Umweltschäden realisierbar seien.
Parallel zur Flughafenpolitik streben Premierminister Keir Starmer und die Labour-Regierung danach, Großbritanniens Wirtschaft zu revitalisieren. Inspiriert durch Deregulierung und Investitionsförderung möchte Starmer die Region zwischen Oxford und Cambridge zu einem europäischen "Silicon Valley" entwickeln. Reeves unterstützt diese Vision und kündigt Förderungen für entsprechende Infrastrukturprojekte an.