Inmitten eines turbulenten Marktgeschehens auf beiden Seiten des Atlantiks bleibt das Augenmerk weiter auf den steigenden Kreditkosten. In Großbritannien erreichte die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen über Nacht ihren höchsten Stand seit einem Jahr, was Sorgen in der City über die fiskalischen Pläne der Regierung nährte.
Die US-amerikanischen Aktienmärkte erlitten gestern Abend deutliche Rückschläge, wobei vor allem Technologiewerte im Kreuzfeuer des Verkaufsdrucks standen. Im Gegensatz dazu konnte der FTSE 100 heute um 35,79 Punkte auf 8145,89 zulegen, nachdem er in den drei vorausgegangenen Sitzungen Verluste verzeichnet hatte.
Im Bauwesen stabilisierten sich die Aktien nach dem gestrigen Einbruch. Insbesondere die Werte von Persimmon und Taylor Wimpey verzeichneten einen leichten Anstieg um je ein halbes Prozent. Die Rendite der 10-jährigen britischen Staatsanleihen kletterte auf 4,47% und lag damit weiterhin nahe dem gestrigen Höchststand von über 4,51%.
Parallel dazu zeigt die jüngste Erhebung der Bausparkasse Nationwide, dass die UK-Hauspreise im Jahresvergleich bis Oktober um 2,4% gestiegen sind, damit jedoch unter dem Septemberwachstum von 3,2% liegen. Monatlich stiegen die Preise saisonbereinigt um 0,1% auf einen Durchschnittspreis von £265.738.
Der Arbeitsmarkt präsentiert sich stark, mit niedriger Arbeitslosigkeit und soliden Einkommenszuwächsen, was zu einer stabilen Aktivität und Preisentwicklung am Immobilienmarkt führte. Chefökonom Robert Gardner von Nationwide sieht eine allmähliche Verbesserung der Marktaktivitäten, sofern das wirtschaftliche Umfeld sich weiter stabilisiert und die Erschwinglichkeit durch moderate Zinssenkungen und Einkommenswachstum verbessert.
Bei den Technologiegiganten berichtete Apple ein Rekordquartal mit einem Umsatz von 94,9 Milliarden US-Dollar, sechs Prozent höher als im Vorjahr und übertrafen damit die Erwartungen von Wall Street. Trotz dieser Erfolge büßten die Apple-Aktien nachbörslich zwei Prozent ein, da das Unternehmen für das Weihnachtsquartal nur ein moderates Umsatzwachstum prognostiziert. Im Gegensatz dazu schossen Amazons Aktien um sechs Prozent in die Höhe, nachdem der Konzern mit seinen Quartalsgewinnen die Marktprognosen übertroffen hatte.
Die Modeplattform Boohoo beendete die Spekulationen um ihre Führung, indem sie Dan Finley, derzeitiger Chef von Debenhams, zum neuen CEO ernannte.