Die Haushälter im Bundestag haben beschlossen, geplante Kürzungen bei den Freiwilligendiensten weitestgehend zurückzunehmen. Die Finanzierung für das Jahr 2024 wird um insgesamt 80 Millionen Euro aufgestockt, wie Informationen der Deutschen Presse-Agentur zeigen. Davon entfallen 53 Millionen Euro auf den Bundesfreiwilligendienst und zusätzliche 27 Millionen Euro auf das freiwillige soziale Jahr, das freiwillig ökologische Jahr sowie den Internationalen Jugendfreiwilligendienst.
Das Parlament begründet diese Entscheidung mit den schwierigen Rahmenbedingungen und sieht die Zuwächse als großen Erfolg an. Der Grünen-Haushaltspolitiker Bruno Hönel unterstreicht die Bedeutung der Freiwilligendienste und betont, dass diese auch im kommenden Jahr vollständig finanziert werden können. Rolf Mützenich, Fraktionschef der SPD, stimmt dem zu und sieht somit auch die Finanzierung des Bundesfreiwilligendienstes für das nächste Jahr gesichert.
Des Weiteren werden auch Kürzungen bei den Jugendmigrationsdiensten und den sogenannten Respekt-Coaches gegen Antisemitismus zurückgenommen. Insgesamt soll der Etat von Familienministerin Lisa Paus von den Grünen um knapp 230 Millionen Euro aufgestockt werden. Grünen-Chefhaushälter Sven-Christian Kindler betont dabei die zentrale Bedeutung von Paus' Etat für unser demokratisches und gesellschaftliches Miteinander und stellt fest, dass ehrenamtliches Engagement systemrelevant ist.
Der Haushaltsausschuss wird in der Bereinigungssitzung nun letzte Änderungen am Entwurf des Bundeshaushalts vornehmen. Aufgrund der vielen offenen Fragen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts wird der finale Ausschuss-Beschluss jedoch erst am kommenden Donnerstag erwartet. Am 1. Dezember soll der Etat für das Jahr 2024 dann im Bundestag endgültig beschlossen werden.