Nachdem im Norden Chinas vermehrt Atemwegserkrankungen bei Kindern aufgetreten sind, gibt es nach Aussage von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach derzeit keine Gefahr für Deutschland. Lauterbach betonte, dass es sich um eine saisonale Häufung mit bekannten Erregern handle und somit keine besondere Gefahr bestehe, insbesondere auch keine Gefahr für Europa. Diese Einschätzung wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt, die in einer Telefonkonferenz mit chinesischen Behörden bestätigte, dass keine ungewöhnlichen oder neuen Krankheitserreger entdeckt wurden.
Die Nationale Gesundheitskommission Chinas führte die Zunahme der Erkrankungen auf die Verbreitung bekannter Erreger nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen zurück. Besonders verbreitet seien Atemwegserreger wie Rhinoviren und das respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Auch in Deutschland gab es in der Vergangenheit starke Wellen von Erkältungskrankheiten. Aufgrund der extrem strengen Restriktionen, die China während der Corona-Pandemie verhängt hatte, können nun Nachholeffekte bei Corona und anderen Infektionskrankheiten besonders heftig ausfallen. Erst seit Anfang Dezember 2022 wurde die Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, täglichen Massentests, strenger Kontrolle, Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne aufgehoben.