18. Januar, 2025

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Hat Trumps Drohung den Hamas-Deal erzwungen?

Mit deutlichen Worten drohte der designierte US-Präsident Donald Trump der Hamas. Der nun verkündete Geisel-Deal wirft die Frage auf, wie entscheidend sein Einfluss für die Verhandlungen war.

Hat Trumps Drohung den Hamas-Deal erzwungen?
Israel musste Zugeständnisse machen, darunter die Freilassung von Gefangenen und einen Rückzug aus Gaza.

Trump, Diplomatie und Druck

Donald Trump ist noch nicht einmal wieder offiziell im Amt, doch seine Wirkung scheint bereits spürbar zu sein.

Mit markigen Worten drohte der designierte US-Präsident der Hamas, dass „die Hölle losbrechen“ werde, falls nicht rechtzeitig ein Geisel-Deal abgeschlossen würde.

Am 15. Januar wurde schließlich eine Einigung verkündet: Israel und die Hamas haben sich auf die Freilassung der Geiseln und eine temporäre Waffenruhe geeinigt – ein diplomatischer Coup, der sowohl Joe Biden als auch Trump in ihren letzten Tagen als Präsident und designierter Nachfolger zugutekommen könnte.

Doch wie viel Trump steckt tatsächlich in diesem Deal?

Die Macht der Worte

„Die Hamas hat gemerkt, dass es nicht mehr in ihre Richtung geht,“ analysiert Terrorismus-Experte Peter Neumann. In einem Podcast-Gespräch erklärte er, dass Trumps unverhohlene Drohungen eine Sprache gesprochen hätten, die die Hamas verstanden habe.

„In Berlin wird darüber oft die Nase gerümpft, aber Druck gehört zur Diplomatie dazu,“ so Neumann.

Trumps Botschaft war klar und unmissverständlich: Sollte die Hamas nicht rechtzeitig handeln, stünden drastische Konsequenzen bevor. Diese Rhetorik, gepaart mit Israels militärischen Erfolgen und der Aussicht auf Unterstützung durch die USA, setzte die Hamas erheblich unter Druck.

Trump sprach die Sprache, die in den Machtzentralen der Hamas verstanden wurde – und erhöhte den Druck auf die Terrororganisation.

Ein schwieriger Kompromiss für Israel

Der Deal selbst bringt auch für Israel schmerzhafte Kompromisse mit sich. Im Austausch für die Geiseln musste sich Premierminister Benjamin Netanjahu auf die Freilassung palästinensischer Gefangener einlassen und einem teilweisen Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen zustimmen.

Für die israelische Öffentlichkeit, die in den letzten Monaten tiefe politische Gräben erlebt hat, ist diese Entscheidung nicht unumstritten.

Doch Neumann betont, dass der entscheidende Faktor das Vertrauen in Trumps zukünftige Unterstützung war.

„Die Israelis glauben, dass Trump hinter ihnen steht, und das hat den Ausschlag gegeben,“ erklärte er.
Donald Trumps Drohungen gegen die Hamas könnten ein entscheidender Faktor für den Geisel-Deal gewesen sein.

Die Rolle der USA: Machtwechsel und Timing

Auch das Timing des Deals wirft Fragen auf. Wenige Tage vor dem Ende von Joe Bidens Amtszeit und Trumps Rückkehr ins Weiße Haus wirkte die Einigung fast wie ein diplomatischer Schnellschuss.

Beobachter vermuten, dass Bidens Team noch eine letzte Gelegenheit nutzen wollte, einen Erfolg zu verbuchen, bevor Trump das Zepter übernimmt.

Trumps scharfe Worte könnten jedoch der entscheidende Druck gewesen sein, um den Prozess zu beschleunigen.

Die Hamas, ohnehin geschwächt durch militärische Rückschläge und den Verlust wichtiger Verbündeter wie Hisbollah und Syrien, sah sich in einer Position, in der sie handeln musste, um weiteren Schaden abzuwenden.

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