18. Oktober, 2024

Reichtum

Harvards Vermögensfonds wächst auf 53,2 Milliarden Dollar trotz gesunkener Spendenbereitschaft

Harvards Vermögensfonds wächst auf 53,2 Milliarden Dollar trotz gesunkener Spendenbereitschaft

Der Vermögensfonds der Harvard-Universität, der weltweit größte seiner Art, verzeichnete im Haushaltsjahr 2024 ein beachtliches Wachstum auf 53,2 Milliarden Dollar. Dies wurde durch beeindruckende Anlagerenditen erzielt, obwohl die geschenkten Gelder um ein Drittel zurückgingen, da Spender ihre Unzufriedenheit über den Umgang der Universität mit Antisemitismus auf dem Campus äußerten.

Harvard Management Co gab bekannt, dass eine stolze Rendite von 9,6% erzielt wurde, womit das langjährige Ziel der Universität von 8% übertroffen wurde. Im Vergleich dazu lag die Rendite im Vorjahr bei lediglich 2,9%, als der Fonds 50,7 Milliarden Dollar umfasste.

Die Anlageverteilung mit 39% in Private Equity und 32% in Hedgefonds erwies sich als besonders ertragreich, wie der Geschäftsführer von Harvard Management, N.P. 'Narv' Narvekar, in einem Schreiben mitteilte. Öffentliche Aktien machten hingegen 14% des Portfolios aus.

Die Anlagestrategien renommierter Ivy-League-Universitäten wie Harvard werden traditionell genau beobachtet, da sie Vorreiter bei der Investition in Hedgefonds und Private-Equity-Fonds sind. Angesichts der aktuellen Auseinandersetzungen um den wachsenden Antisemitismus an Universitäten gewann diese Beobachtung zusätzliche Brisanz.

Während Claudine Gay ihren Rücktritt als Präsidentin von Harvard nach scharfer Kritik diverser Interessengruppen bekanntgeben musste, konnten auch Columbia und Brown mit Renditen von 11,5% bzw. 11,3% positiv abschneiden. Diese Zahlen verblassen dennoch im Vergleich zur Performance des S&P 500, der um 22,7% stieg.

Obwohl Harvard traditionell ein geringerer Risikoappetit als andere Privatuniversitäten bescheinigt wird, führte eine moderate Risikoerhöhung 2021 zu besseren Ergebnissen. Harvard verzeichnete zudem steigende kurzfristige Schenkungen, während große Spender wie Kenneth Griffin angesichts der Situation ihre Zuwendungen einstellten.

Harvard-Präsident Alan Garber lobte die steigende Unterstützung der Alumni trotz bestehender Herausforderungen und zeigte sich optimistisch für die Zukunft der Institution.