18. Oktober, 2024

Wirtschaft

Harvard University: Spendenrückgang trotz stabiler Stellung

Harvard University: Spendenrückgang trotz stabiler Stellung

Die Harvard University, bekannt als eine der reichsten Bildungseinrichtungen der westlichen Welt, sieht sich mit einem deutlichen Rückgang an Spenden konfrontiert. Im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. Juni endete, fielen die Zuwendungen um 14 Prozent auf insgesamt 896 Millionen US-Dollar. Grund für diese Entwicklung ist unter anderem die Kritik prominenter Alumni aus der Finanzbranche, die den Umgang der Universitätsleitung mit den Protesten rund um den Israel-Palästina-Konflikt scharf verurteilten.

Besonders betroffen von dem Rückgang sind die Zuwendungen an den Universitätsfonds, die um ein Drittel abnahmen. Im Gegensatz dazu stiegen die Spenden für den operativen Betrieb, die tägliche Ausgaben abdecken, um 9 Prozent auf 528 Millionen US-Dollar. Ein Fünkchen Hoffnung bleibt: Die Erträge des Universitätsfonds stiegen um 9,6 Prozent und erreichten 53,2 Milliarden US-Dollar.

Im Hinblick auf den Rückgang der Spenden zeigte sich Harvards Präsident Alan Garber unzufrieden, während Hedgefonds-Manager Bill Ackman und Citadel-Gründer Ken Griffin den Universitätsführung einen stärkeren Rückbezug auf westliche Werte nahelegten. Trotz dieser Herausforderungen liegt das Endowment der Universität mit einem Plus in der Ertragsbilanz über dem internen Zielrhythmus. Diese konservative Anlagestrategie ist essenziell, da nahezu 40 Prozent des Universitätshaushalts davon abhängen.

Dennoch blieb Harvards privates Beteiligungsportfolio hinter den öffentlichen Kapitalmärkten zurück, was maßgeblich auf unzureichende Neubewertungen der Investitionen zurückzuführen war. Roger Vincent von Summation Capital lobte jedoch die angestrebte Performance im Vergleich zu ähnlichen Ivy League Institutionen. So zeige sich Harvard trotz des Abwärtstrends stabil und zukunftssicher aufgestellt.