08. September, 2024

Politik

Harris trifft Netanjahu: Ein Appell für Menschlichkeit und Hoffnung im Gazastreifen

Harris trifft Netanjahu: Ein Appell für Menschlichkeit und Hoffnung im Gazastreifen

Die US-Regierung hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eindringlich gebeten, mehr zum Schutz der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen beizutragen und einem Waffenstillstand sowie der Geiselfreilassung zuzustimmen. Sowohl US-Präsident Joe Biden als auch seine Stellvertreterin Kamala Harris unterstrichen dies in separaten Gesprächen mit Netanjahu im Weißen Haus. Diese Worte fanden in Israel Kritik, während sie in den USA für Hoffnung sorgten.

Am Freitag setzte Netanjahu seine Tour in Florida fort, wo er den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago traf. Laut "New York Times" traf Netanjahu dort gegen Mittag (Ortszeit) ein.

Für Kamala Harris, die sich nach dem Rückzug Bidens um die demokratische Präsidentschaftskandidatur bemüht, war dies die erste große Bewährungsprobe. Sie verurteilte das menschliche Leid im Gazastreifen und betonte die Bedeutung, sich diesem Elend zuzuwenden. Ihre deutlichen Worte stießen bei israelischen Beamten auf Kritik, die befürchteten, dass dies die Geiselverhandlungen schädige.

Aus dem Weißen Haus wurde bekannt, dass Präsident Joe Biden Netanjahu drängte, verbleibende Verhandlungsbarrieren rasch zu überwinden, um die Geiseln in Israel zurückzubringen und den Krieg im Gazastreifen dauerhaft zu beenden. Familien amerikanisch-israelischer Geiseln äußerten nach einem Gespräch mit beiden Politikern vorsichtigen Optimismus, dass ein Deal mit der Hamas bald möglich sein könnte.

In der kommenden Woche sollen die indirekten Verhandlungen in Doha fortgeführt werden, die unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens stehen. Netanjahu hatte jedoch bei einer vorhergehenden Rede vor dem US-Kongress keine Vereinbarung angekündigt und jede Kritik an Israels Vorgehen abgewiesen. Harris sprach dennoch von „hoffnungsvollen Fortschritten“.

Vor dem Treffen mit Netanjahu betonte Trump in einem Fox News-Interview, dass das Massaker der Hamas am 7. Oktober unter seiner Präsidentschaft nicht geschehen wäre. Er führte aus, dass der Iran pleitegegangen und somit nicht in der Lage gewesen wäre, Hamas finanziell zu unterstützen.

Netanjahu würdigte in einer Rede vor dem US-Kongress die Verdienste Trumps während dessen Amtszeit, insbesondere das Abraham-Abkommen, durch das die Emirate und Bahrain 2020 diplomatische Beziehungen mit Israel aufnahmen. Der israelische Premierminister lobte Trumps Anerkennung der israelischen Souveränität über die Golanhöhen, seine Opposition gegen die iranische Aggression und die Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt.

Netanjahu erbat das Treffen mit Trump, der in der heißen Phase des Wahlkampfs durch den Empfang hochrangiger Gäste immer wieder für Aufmerksamkeit sorgt. Zuletzt empfing er Ungarns Regierungschef Viktor Orban in Mar-a-Lago.