In den Vereinigten Staaten scheiden sich die Geister, wenn es um die Frage geht, welcher Präsidentschaftskandidat die Herausforderungen der Wohnraumerschwinglichkeit am besten bewältigen könnte. Laut einer aktuellen Umfrage bevorzugen 48,4 % der Mieter die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris, während 31,2 % ehemaligen Präsidenten Donald Trump favorisieren. Diese Umfrage, die im September von Redfin in Auftrag gegeben und von Ipsos durchgeführt wurde, befragte 1.802 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren, darunter 894 Mieter. Daryl Fairweather, Chefökonomin bei Redfin, führt die Präferenz für Harris auf demografische Faktoren zurück: Mieter neigen dazu, eher demokratisch zu wählen, da viele von ihnen junge Stadtbewohner mit höheren Lebenshaltungskosten sind, die häufig auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Neben den Umfrageergebnissen zeigt sich, dass 43,6 % der Mieter planen, im November für Harris zu stimmen, während 28 % Trump unterstützen wollen. Der Rest der Befragten ist entweder unentschlossen, plant nicht zu wählen oder bevorzugte es, keine Angaben zu machen. Fairweather betont jedoch, dass die Lösung der Wohnraumkrise über die Kompetenzen eines einzelnen Präsidenten hinausgeht. Sie fordert eine koordinierte Anstrengung von Bundes- und Lokalregierungen über viele Jahre hinweg. Unterschiedliche Ansätze demonstrieren die Kandidaten dabei allemal: Harris setzt auf den Bau neuer Wohnungen und finanzielle Unterstützung für Erstkäufer. Trump hingegen verbindet die Wohnungsfrage mit seinen Einwanderungspolitiken. Die Bedeutung der Wohnraumerschwinglichkeit hat im aktuellen Wahlkampf bemerkenswert an Bedeutung gewonnen, was die wachsenden Herausforderungen der Haushalte widerspiegelt. Daten von Redfin zeigen, dass die Mieterbevölkerung derzeit dreimal schneller wächst als die der Hausbesitzer. Dennoch bleibt die Machbarkeit mancher Vorschläge unter Ökonomen umstritten. So weist Jenny Schuetz vom Brookings Metro darauf hin, dass die Bundesebene kaum direkten Einfluss auf den Wohnbau hat. Für die Wähler, insbesondere die zunehmende Zahl an Mietern, stellt sich die Frage: Welcher Kandidat trifft die richtigen Maßnahmen gegen steigende Kosten?