SPD-Chef Lars Klingbeil hat in einer mit Spannung erwarteten Rede im Bundestag eindringlich dafür plädiert, die milliardenschweren Kredite für Verteidigung und Infrastruktur in einem umfassenden Paket zu verabschieden. Die zentrale Botschaft seiner Argumentation lautete, dass Investitionen in die Sicherheit des Landes untrennbar mit der Stärkung der Infrastruktur verbunden sind. In der Debatte um die geplante Änderung des Grundgesetzes unterstrich er: "Das eine wird es ohne das andere nicht geben."
Deutschland steht, den geopolitischen Veränderungen zum Trotz, vor einer sicherheitspolitischen Neuausrichtung. Klingbeil sieht darin eine Chance, die Verteidigungsfähigkeit Europas so zu stärken, dass die Notwendigkeit, jemals wieder einen Krieg zu führen, der Vergangenheit angehört. Aber nicht nur die militärische Sicherheit liegt ihm am Herzen; ebenso wichtig ist ihm die wirtschaftliche und soziale Resilienz Deutschlands. "Es ist notwendig, dass wir unser Land auf Vordermann bringen", so der eindringliche Appell des SPD-Chefs.
Besonders die historisch einmalige Möglichkeit, signifikante Fortschritte zu erreichen, dürfe nicht leichtfertig vertan werden. Entsprechend suchen Union und SPD aktiv den Dialog mit den Grünen, um sicherzustellen, dass die Gelder aus dem geplanten Investitionstopf auch dem Klimaschutz zugutekommen. Diese Investitionsmittel sollen nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur bestehenden Planung genutzt werden. Ein solcher "Investitionsbooster" solle die wirtschaftliche Transformation beschleunigen und in nachhaltige Projekte fließen, ohne dabei politische Nebenschauplätze wie die Mütterrente oder Steuersenkungen für die Gastronomie zu finanzieren.