24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Harbour Energy plant strategische Umstrukturierung mit Blick auf Nordsee-Beteiligungen

Harbour Energy plant strategische Umstrukturierung mit Blick auf Nordsee-Beteiligungen

Harbour Energy, renommierter Förderer von Rohstoffen in der Nordsee, zieht den Verkauf von Anteilen an mehreren dortigen Öl- und Gasfeldern in Betracht. Diese Informationen stammen aus einem Bericht von Reuters, welcher sich auf gut informierte Quellen beruft.

Parallel dazu belebt das Unternehmen die Pläne für eine Börsennotierung in den USA wieder. Dies geschieht im Einklang mit anderen Marktteilnehmern, die angesichts einer erwarteten Steuererhöhung in Großbritannien Investitionen zurückfahren. Die britische Regierung plant, die Einnahmen aus der Besteuerung von Öl und Gas zur Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien zu nutzen.

Finanzministerin Rachel Reeves wird die konkreten Steuererhöhungen im Rahmen des Dezemberhaushalts vorstellen. Zugleich entwickeln sich neue Umweltvorgaben für Öl- und Gasprojekte, was bei Branchenvertretern die Befürchtung auslöst, dass weitere Investitionen in der Nordsee gehemmt werden könnten. In dieser Region ist die Produktion bereits seit den späten 1990er Jahren rückläufig.

In einer strategischen Neuausrichtung verfolgt Harbour Energy erneut den Plan, ein an der US-Börse notiertes Unternehmen zu übernehmen. Dieser Schritt könnte den Hauptsitz des Unternehmens in die USA verlegen. Die Suche nach einem geeigneten Partner ruhte kurzzeitig, als Harbour Ende 2023 die Übernahme des nicht-russischen Portfolios von Wintershall Dea für 11 Milliarden US-Dollar (8,48 Milliarden Pfund) anging – ein Geschäft, das im Vormonat abgeschlossen wurde. Diese Transaktion erlaubte es Harbour Energy, seine Produktionskapazität zu mehr als verdoppeln und seine Diversifikation über die Nordsee hinaus zu sichern.

In einem weiteren strategischen Schritt hat Harbour den Verkaufsprozess seiner Anteile an den Feldern Armada, Everest, Lomond, Catcher und Tolmount eingeleitet, was laut den Quellen den Wunsch unterstreicht, das Engagement in der Nordsee zu minimieren. Ein Unternehmenssprecher erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur: „Als in London notiertes Unternehmen würde ein Umzug der Börsennotierung wenig Sinn ergeben, solange unser geografisches Zentrum in Europa liegt.“

Hinzu kommt, dass Japan Petroleum Exploration letzte Woche über einen möglichen Verkauf seines 15-prozentigen Anteils am Seagull-Ölfeld in der britischen Nordsee nachdenkt. Grund sind Unsicherheiten im Bereich der britischen Steuerpolitik.