In den letzten Wochen hat sich die vietnamesische Hauptstadt Hanoi unter eine dicke Smogglocke gehüllt und beansprucht damit aktuell den unrühmlichen Titel einer der am stärksten verschmutzten Städte weltweit. Die Regierung plant nun, mit einem verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen (EVs) gegen das Problem vorzugehen.
Laut der unabhängigen Plattform AirVisual, die globale Luftverschmutzungsdaten bereitstellt, erreichte der Wert der gefährlichen Feinstaubpartikel PM2.5 dort kürzlich 266 Mikrogramm pro Kubikmeter. Diese Belastung führt seit Jahren zu schweren Luftverschmutzungsproblemen, vor allem in den Metropolen des Landes.
Die Ursachen für die dichte Smogdecke sind vorrangig der starke Verkehr, das Verbrennen von Abfällen sowie die industrielle Produktion. "Wir Älteren spüren es deutlich, wenn Atembeschwerden die Folge sind", berichtet Luu Minh Duc, ein 64-jähriger Anwohner. Auch junge Menschen zeigen sich besorgt über die gesundheitlichen Auswirkungen des dichten Feinstaubs. Nguyen Ninh Huong, eine 21-jährige Studentin, stellt fest: "Zuerst dachte ich, es sei Nebel. Doch dann erkannte ich, dass es feiner Staub ist."
Auf einem Treffen mit dem Verkehrsministerium äußerte sich Vizepremierminister Tran Hong Ha zu den Herausforderungen und sprach sich für eine beschleunigte Einführung von Elektrofahrzeugen aus. Bis 2030 sollen mindestens 50% der Busse und alle Taxis in Hanoi elektrisch angetrieben werden, was als entscheidende Maßnahme gesehen wird, um die Luftqualität zu verbessern.
Den Ministerien für natürliche Ressourcen, Umwelt und Gesundheit zufolge bleibt jedoch noch viel Arbeit, um diesen Plan zu verwirklichen.