Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, äußerte deutliche Kritik an der aktuellen politischen Ausrichtung, die sich stark auf Großstrukturen und Industriepolitik konzentriert. Besonders bemerkte er die Aufmerksamkeit von Kanzler Olaf Scholz für Betriebsräte großer Konzerne wie Volkswagen, während der Verlust von 80.000 Arbeitsplätzen im Handwerk im letzten Jahr anscheinend auf geringerem Interesse stieß. Dittrich fordert eine Politik, die gezielt den Mittelstand stärkt und Themen wie Ausbildung, Digitalisierung und die Energiewende in den Mittelpunkt rückt. Er drängt auf ein wirtschaftsfreundliches Umfeld für Handwerksbetriebe und warnt vor europafeindlichen Tendenzen, die den Binnenmarkt und den internationalen Austausch gefährden könnten. Diese Einstellungen gefährden laut Dittrich die Existenz zahlreicher Handwerksbetriebe und damit eine wesentliche Säule der deutschen Wirtschaft. In Bezug auf staatliche Investitionszuschüsse, die von SPD und Grünen vorgeschlagen wurden, zeigt sich Dittrich skeptisch. Er ist der Meinung, dass Wettbewerbsfähigkeit nicht allein durch Subventionen erreicht werden kann und fordert stattdessen tragfähige Konzepte zur Begrenzung der Kostenexplosionen in den Sozialsystemen. Der Handwerkspräsident betonte die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die durch aktuelle globale Konflikte, den demografischen Wandel sowie durch technologische Entwicklungen wie die Künstliche Intelligenz verschärft werden. Trotz vorhandener Sorgen in der Bevölkerung sieht er eine große Sehnsucht nach positiver Veränderung. Dittrich ruft zur aktiven Gestaltung des Wandels auf und fordert von der Politik Signale für Entlastung, Stabilität und Aufbruch. Er besteht auf einem Neustart für Deutschland und einer wirtschaftspolitischen Neuausrichtung. Dabei betont er die Wichtigkeit einer starken Wirtschaft für die Erhaltung der Sozialsysteme, notwendige Klimainvestitionen und Deutschlands geopolitische Position. Die Stärkung der beruflichen Bildung, die seit Jahrzehnten finanziell und ideell benachteiligt ist, soll hierbei eine zentrale Rolle spielen.