15. Januar, 2025

Wirtschaft

Handwerk im Kostendilemma: Präsident schlägt Alarm

Handwerk im Kostendilemma: Präsident schlägt Alarm

Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, warnt vor den gravierenden Folgen der steigenden Sozialabgaben, die insbesondere handwerksintensive Betriebe hart treffen. Der Gesamtsozialversicherungsbeitrag sei auf rund 42 Prozent geklettert, was die Kostenschere für viele Betriebe weiter öffne. Die wachsenden Lohnzusatzkosten führen dazu, dass handwerkliche Dienstleistungen für viele Kunden unerschwinglich geworden sind, obwohl die Branche lediglich begrenzten Einfluss darauf hat.

Ein besonders heikler Punkt zeigt sich in den lohnintensiven Handwerkssektoren, wo die Lohnkosten bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Dittrich betont, dass die massiven Kostensteigerungen durch die Sozialsysteme, Materialpreise und Bürokratie die Wettbewerbsfähigkeit gefährden und den Markt letztlich ausdünnen könnten.

Er fordert deshalb mutige Reformen und eine Begrenzung der Sozialabgaben, um die Arbeitsplätze zu sichern und die Attraktivität des Handwerks zu erhalten. Die Produktivität im Handwerk konnte mit den steigenden Kosten bislang nicht Schritt halten, was das Problem weiter verschärft. Eine Brücke zur Bezahlbarkeit bleibt unabdinglich, um Personal und wirtschaftliche Leistungen aufrechtzuerhalten.

Dazu müsse die Eigenverantwortung gestärkt und die Leistungskataloge kritisch überprüft werden. Ebenso sei eine Überprüfung der Einkommensseite im Kontext des Wandels wirtschaftlicher Strukturen nötig. Im Lichte dieser Herausforderungen sollten Handwerker jedoch ihre Servicequalität erhöhen, um die gestiegenen Preise zu rechtfertigen und Verlässlichkeit sowie Bindung zu ihren Kunden zu stärken.