Die weltweiten Ölpreise sind aktuell einem erheblichen Druck ausgesetzt, da der sich verschärfende Handelskonflikt, insbesondere vorangetrieben durch die USA, an Intensität zunimmt. Die Nordseemarke Brent, ein bedeutender Indikator auf dem Ölmarkt, verzeichnete einen markanten Preisrückgang. Der Preis für ein Barrel zur Lieferung im Juni fiel um 6,5 Prozent, was einem Verlust von 2,35 US-Dollar entspricht, und notiert nun bei 60,48 Dollar. Bemerkenswert ist, dass Brent erstmals seit Anfang 2021 unter die psychologisch wichtige Schwelle von 60 Dollar gefallen ist.
Auch die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) blieb von den Turbulenzen am Markt nicht unberührt. Hier sank der Preis um 2,32 Dollar auf 57,25 Dollar pro Barrel. Dieser Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit der jüngsten Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, umfassende Zölle auf internationale Importe zu erheben. Seit der Bekanntmachung am vergangenen Mittwoch hat sich der Preis für Brent um etwa 15 Dollar verringert, was die Unsicherheit auf den Märkten widerspiegelt.
Die mit der Zollpolitik verbundenen Spannungen führen zu einer Eskalation des Konflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China. Letzteres reagiert seinerseits mit der Einführung von Gegenzöllen, die nach der neuesten Anpassung auf 84 Prozent aller US-Exporte anfallen sollen. Auch die Europäische Union hat als Reaktion auf die US-Maßnahmen entschieden, eigene Gegenzölle zu erheben, wenngleich in einem moderateren Umfang. Diese Maßnahmen verdeutlichen die wachsende Herausforderung, welche die internationale Handelslandschaft beeinflusst.
Experten warnen davor, dass der anhaltende Handelsstreit das Potenzial hat, das weltweite Wirtschaftswachstum zu bremsen, was wiederum die Nachfrage nach Rohöl negativ beeinflussen könnte. Diese sich sorgenden Beobachtungen werden durch einen Anstieg der Rohöllagerbestände in den USA unterstrichen, die die Erwartungen übertreffen. Die Entwicklung dieser Bestände könnte ein Indikator für eine Veränderung der Nachfragedynamik sein, die Ölproduzenten und Verbraucher gleichermaßen im Auge behalten sollten.