Im Zuge wachsender Spannungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China hat das Pekinger Handelsministerium neue Gegenmaßnahmen angekündigt. Ab dem 10. März werden auf US-amerikanische Agrarprodukte wie Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle zusätzliche Zölle von 15 Prozent erhoben. Weitere Agrarprodukte wie Sojabohnen, Schweinefleisch und Rindfleisch sind von einem Zusatzzoll in Höhe von 10 Prozent betroffen.
Darüber hinaus plant China, US-Unternehmen auf eine sogenannte Liste unzuverlässiger Entitäten zu setzen. Unternehmen auf dieser Liste müssen mit Einschränkungen bis hin zu einem vollständigen Verbot ihrer Geschäftsaktivitäten in China rechnen. Diese Schritte sind eine direkte Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump initiierten Maßnahmen. Trump hatte durch eine Anordnung die bereits im Februar verhängten Zölle auf chinesische Importe verdoppelt, was eine Erhöhung von 10 auf 20 Prozent bedeutet. Diese Strafmaßnahmen wurden mit dem fortgesetzten Schmuggel der Droge Fentanyl aus China in die USA gerechtfertigt. Gleichzeitig sind Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada in Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten.
Die Eskalation erinnert an die Handelsstreitigkeiten des Jahres 2018, als ähnliche Maßnahmen getroffen wurden. Die Verteuerung chinesischer Exporte durch US-Zölle schwächt die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Waren in den USA erheblich. Auf der anderen Seite antwortete China mit Gegenzöllen auf US-Waren, darunter Kohle und verflüssigtes Erdgas, und leitete eine Untersuchung gegen den Technologiekonzern Google ein. Auch das US-Biotechnologieunternehmen Illumina und der Modekonzern PVH Corp, bekannt für die Marke Calvin Klein, fanden sich auf Chinas Liste unzuverlässiger Entitäten wieder.