Der andauernde Zollkonflikt zwischen den USA und Kanada hat durch eine diplomatische Intervention beider Länder eine neue Wendung genommen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck führte gestern ein konstruktives Gespräch mit der kanadischen Handelsministerin Mary Ng. Diskussionsgegenstand waren die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle, die nun vorerst ausgesetzt sind, sowie Kanadas Agieren in seiner Funktion als G7-Vorsitz. Kanada, das in diesem Jahr die Präsidentschaft der Gruppe der Sieben innehat, betonte die Notwendigkeit diplomatischer Lösungen, um einen weiteren Handelskonflikt zu vermeiden, der die globale Wirtschaft grundlegend erschüttern könnte. Die Gespräche verliefen in einem Geist des Vertrauens und der Zusammenarbeit und unterstrichen die gemeinsame Auffassung, dass in einem Taumel von Zollmaßnahmen letztlich nur Verlierer hervorgehen. Der drohende Handelskrieg in Nordamerika ist vorerst aufgeschoben. Präsident Trump hatte, nur wenige Stunden vor dem geplanten Inkrafttreten der 25-prozentigen Strafzölle auf Importe aus Mexiko und Kanada, in letzter Minute Zugeständnisse erzielt. Diese beziehen sich hauptsächlich auf verstärkte Maßnahmen zur Grenzsicherung, was die Handelsbeschränkungen für mindestens 30 Tage auf Eis legte. Auch Europa bleibt aufmerksam: Trump hat seine Drohungen auf EU-Importe erweitert, während Habeck die Vereinigten Staaten eindringlich vor einer Eskalation mit Europa warnte. Die EU steht bereit und wäre im Falle verschärfter Handelsmaßnahmen auf die Einführung eigener Gegenzölle vorbereitet.