30. Oktober, 2024

Märkte

Handelsstreit zwischen China und EU spitzt sich zu: Zölle auf E-Fahrzeuge im Fokus

Handelsstreit zwischen China und EU spitzt sich zu: Zölle auf E-Fahrzeuge im Fokus

Der Handelskonflikt zwischen China und der Europäischen Union könnte sich weiter verschärfen. Anlass ist die Beschwerde Chinas bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen neue EU-Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge.

Das chinesische Handelsministerium äußerte am Mittwoch seine Ablehnung gegenüber der EU-Entscheidung, zusätzliche Abgaben auf E-Fahrzeuge zu erheben, nachdem eine Anti-Subventionsuntersuchung im letzten Jahr abgeschlossen wurde. Ein EU-Beschluss von Dienstag legt fest, dass auf Elektrofahrzeuge des staatlichen chinesischen Unternehmens SAIC Motor und seiner Tochtergesellschaften ein Spitzensteuersatz von 35,3 Prozent anfallen soll, zusätzlich zu einer Basisabgabe von 10 Prozent, die für alle E-Fahrzeugimporte gilt.

Renommierte chinesische Autohersteller wie BYD und Geely werden mit zusätzlichen Zöllen von 17 beziehungsweise 18,8 Prozent konfrontiert. Die Umsetzung dieser Zölle soll bereits ab Mittwoch beginnen und für einen Zeitraum von fünf Jahren bestehen bleiben.

China kündigte an, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen zu schützen, betonte jedoch den Wunsch, Handelskonflikte durch Dialog zu lösen. Es laufen bereits 'neue Konsultationsphasen' mit der EU, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.

Ein weiteres Ziel Chinas ist es, technische Verhandlungen über eine Aufhebung oder Reduzierung der Zölle fortzusetzen, in der Hoffnung, dass ein Einvernehmen über Mindestpreise für E-Auto-Verkäufe in Europa erzielt wird.

Der europäische Handelskommissar Valdis Dombrovskis bekräftigte, dass der faire Wettbewerb im E-Fahrzeugsektor erhalten bleiben müsse. Nach einer gründlichen Untersuchung habe die EU Maßnahmen ergriffen, um faire Marktpraktiken und die europäische Industriebasis zu verteidigen.

Die EU-Mitgliedsstaaten gaben der Erhöhung der Zölle einstimmig grünes Licht, nachdem Chinas vorige Bemühungen um ein Abkommen gescheitert waren. Peking kritisiert die von der EU im Juni erstmals angekündigten Zollerhöhungen als protektionistische Praxis.