Auf der COP29-Klimakonferenz entzünden sich die Diskussionen erneut an den Handelsbeziehungen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Ein besonderer Stein des Anstoßes ist die von der EU geplante CO2-Grenzabgabe, die von China, Brasilien und zahlreichen Entwicklungsländern als Handelsbarriere gesehen wird, die ihre Klimabemühungen erheblich behindert.
Fast 200 Staaten verhandeln derzeit über ein Abkommen, das hunderte Milliarden Dollar pro Jahr bereitstellen soll, um ärmeren Ländern im Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu helfen. Doch genau diese Staaten argumentieren, dass ihre Kapazitäten, in eine grüne Zukunft zu investieren, durch teure klimabezogene Handelsstrategien stark eingeschränkt werden. Einige fordern gar die Abschaffung dieser Maßnahmen.
Die Herausforderungen sind groß, denn die Entwicklungsländer stehen bereits vor steigenden Klimakosten. Zudem drohen potenziell höhere Handelskosten, sollte der designierte US-Präsident Donald Trump Importzölle einführen. In einer unveröffentlichten Erklärung, die im Rahmen der Konferenz eingereicht wurde, bezeichnete die G77 und China-Gruppe, zu der auch Länder wie Brasilien und Südafrika gehören, solche Handelsstrategien als 'unzumutbar' und 'kontraproduktiv'.
Ein weiteres UN-Dokument zeigt, dass bei der Konferenz überlegt wird, Handelsfragen dauerhaft in das Klima-Verhandlungsprogramm einzubinden. Diese Initiative könnte einen dauerhaften Plattformwechsel bei den internationalen Klimagesprächen einleiten. Vorherige Versuche, solche Belange auf die internationale Agenda zu bringen, scheiterten sowohl bei UN-Klimaverhandlungen als auch bei der Welthandelsorganisation.
Brasilien und andere Handelspartner hatten zuletzt Erfolg mit ihrem Widerstand: Die EU schlug vor, das Verbot von Soja- und Rindfleischimporten, die mit Abholzung in Verbindung stehen, um ein Jahr auf Ende 2025 zu verschieben.