27. November, 2024

Märkte

Handelsstreit mit Folgen: US-Zölle könnten Öl-Ströme neu lenken

Handelsstreit mit Folgen: US-Zölle könnten Öl-Ströme neu lenken

Die mögliche Einführung von Importzöllen in Höhe von 25% auf kanadisches und mexikanisches Rohöl durch den designierten US-Präsidenten Donald Trump könnte weitreichende Konsequenzen für den Ölmarkt haben. Experten sind sich einig, dass Kanada und Mexiko gezwungen sein könnten, ihre Preise zu senken und neue Absatzmärkte in Asien zu erschließen. Wie mit den Plänen Trumps vertraute Personen berichteten, gilt das schwarze Gold nicht als ausgenommen von den geplanten Einfuhrzöllen, trotz Bedenken der US-amerikanischen Ölindustrie. Diese betont, dass solch eine Maßnahme nicht nur den Verbraucher, sondern auch nationale Interessen gefährden könnte. Ein signifikanter Teil der Rohölexporte Kanadas (61%) und Mexikos (56%) geht in die Vereinigten Staaten, wohin der Fluss der Rohstoffe aufgrund der Kostenbarriere beeinflusst werden könnte. Kanadas Rohölexporte verzeichneten dieses Jahr einen Anstieg von 65% auf 530.000 Barrel pro Tag, insbesondere durch die Erweiterung der Trans-Mountain-Pipeline. Diese Entwicklung könnte jedoch ins Stocken geraten, wenn alternative Marktmöglichkeiten fehlen. Daan Struyven von Goldman Sachs warnt vor möglichen finanziellen Einbußen für kanadische Produzenten, sollten sie keine neuen Abnehmer finden. Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich Licht am asiatischen Horizont. Raffinerien in China und Indien sind bereit, mehr kanadisches und mexikanisches Öl zu verarbeiten. Laut Analysten wie Anh Pham von LSEG gibt es erste Erfolge, vermehrt Lieferungen nach Asien zu verzeichnen, wenngleich die mexikanischen Exporte um 21% zurückgingen. Obwohl einige skeptisch sind, dass Trump die Zölle tatsächlich umsetzt, bleibt die Unsicherheit bestehen. Interessengruppen und Analysten verweisen auf die Inflationsgefahr für die US-amerikanische Wirtschaft, sollte diese Handelsstrategie tatsächlich umgesetzt werden.