Die angekündigten Strafzölle des künftigen US-Präsidenten Donald Trump sorgten bei Mexiko, Kanada und China für Besorgnis. Diese Maßnahmen könnten sowohl Inflationsraten anheizen als auch die Arbeitsmärkte gefährden. In einer ersten Reaktion auf Trumps überraschende Ankündigung, ab einem bestimmten Zeitpunkt Importe aus Kanada und Mexiko mit 25% und jene aus China mit zusätzlichen 10% zu belasten, riefen führende Politiker der betroffenen Länder zu Dialog und Zusammenarbeit auf.
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum betonte, dass eine Eskalation durch gegenseitige Zölle das Risiko birgt, gemeinsame Wirtschaftsinteressen zu gefährden. Sie plane, Trump einen Brief zu schreiben und ein Gespräch zu suchen. Auch der stellvertretende Gouverneur der Bank of Canada, Rhys Mendes, hob hervor, dass Maßnahmen dieser Art weitreichende Konsequenzen für beide Seiten der Grenze hätten. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington fügte hinzu, dass es in einem Handelskrieg keine Gewinner geben werde.
Im Jahr 2023 verzeichneten Daten des US-Handelsministeriums, dass die drei Länder Waren im Wert von über einer Billion Dollar in die USA exportiert hatten, wobei Mexiko an der Spitze lag. Trump, der sein Amt am 20. Januar antritt, hatte während seiner Kampagne versprochen, mit solchen Zöllen die Interessen Amerikas in den Vordergrund zu stellen. Besonders im Fokus stehen dabei der Drogenhandel, insbesondere Fentanyl, und die Migration.
Experten wie Warren Murayama warnen, dass Trump die Abbiegung der Handelsvereinbarung USMCA relativ unkompliziert durch eine nationale Notstandserklärung umsetzen könnte. Dies könnte die internationalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beträchtlich verändern. Gleichzeitig beobachten Anleger die Entwicklungen aufmerksam, da sie als Verhandlungsgrundlage und Auftakt für anstehende Gespräche wahrgenommen werden.
Es bleibt abzuwarten, wie Mexiko und Kanada reagieren und welche Schritte in den kommenden Monaten eingeleitet werden, um das Worst-Case-Szenario zu vermeiden.