14. April, 2025

Märkte

Handelsstreit beeinträchtigt Investorenvertrauen

Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat sich nach einem Tiefststand von 18.489 Punkten, das durch den globalen Zollstreit unter der Führung von Donald Trump verursacht wurde, leicht erholen können. Dennoch bleibt der Index seit Beginn des Jahres lediglich mit einem Plus von 1,5 Prozent vergleichsweise stabil. Diese Volatilität hält angesichts des sich verschärfenden Handelskonflikts zwischen den USA und China an, da sich beide Länder in einem andauernden Tauziehen aus steigenden Zollsätzen und Gegenzöllen befinden.

Investoren weltweit suchen in dieser Situation geradezu verzweifelt nach Orientierung. Selbst US-Staatsanleihen, die gewöhnlich als sicherer Hafen in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität gelten, werden aufgrund steigender Renditen zunehmend gemieden. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, weist darauf hin, dass dies auf einen Vertrauensverlust in die US-Wirtschaft hinweist, der unabhängig davon fortbesteht, welche neue Zollsätze möglicherweise verhandelt werden. Investoren und international tätige Unternehmen stellen sich vermehrt die Frage, welche Stabilität der weltweit größte Kapital- und Wirtschaftsmarkt in Zukunft bieten kann.

Der andauernde Zollkonflikt schürt zudem Rezessionsängste, die auch die Strategie der Notenbanken beeinflussen. Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte senken wird, um den wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Doch obgleich diese Maßnahme theoretisch als wirtschaftliches Stimulans wirken könnte, wird sie in einem durch Handelshemmnisse geprägten Umfeld möglicherweise wenig zur Belebung der Aktienmärkte beitragen. Die Commerzbank prognostiziert, dass die andauernde politische Unsicherheit aus den USA die Aktienprognosen negativ beeinflussen wird.

Mit dem Beginn der Bilanzsaison richten Anleger ihren Fokus vermehrt auf die Zukunftsperspektiven anstelle der vergangenen Quartalsergebnisse. Den Auftakt in den USA bilden die Zahlen von Goldman Sachs, die am Montag veröffentlicht werden. Darauf folgend werden am Dienstag Bank of America und Citigroup ihre Quartalszahlen präsentieren. Aus Europa geben der deutsche Konsumgüterhersteller Beiersdorf und der französische Luxuskonzern LVMH Einblicke in ihre Geschäftsentwicklung. Der niederländische Chipindustrie-Ausrüster ASML wird am Mittwoch seine Zahlen vorlegen, während Netflix am Donnerstag erwartet wird, über seine aktuellen Geschäftszahlen zu berichten.

Die bevorstehende Handelswoche endet vorzeitig aufgrund des Osterfests, da die Börsen am Karfreitag in Europa und den USA geschlossen bleiben. Dagegen bleibt der Handel in Japan und China an diesem Tag geöffnet, was den globalen Markt weiterhin in Bewegung halten könnte.