11. Februar, 2025

Quartalszahlen 2025

Handelskriege belasten Maersk – Wie lange hält die Weltwirtschaft das aus?

Der dänische Schifffahrtsriese Maersk warnt vor einem deutlichen Gewinnrückgang. Der Grund: Die zunehmenden protektionistischen Maßnahmen der USA und mögliche Vergeltungszölle könnten die weltweiten Lieferketten massiv belasten.

Handelskriege belasten Maersk – Wie lange hält die Weltwirtschaft das aus?
Besonders die Unsicherheiten rund um neue Strafzölle und Sanktionen stellen die Branche vor große Herausforderungen.

Handelskonflikte bringen Maersk ins Wanken

Die dänische Großreederei Maersk gehört zu den wichtigsten Akteuren des globalen Welthandels – doch genau dieser Welthandel steht zunehmend unter Druck. Nachdem sich die Weltwirtschaft gerade erst von den pandemiebedingten Störungen erholt hatte, droht nun die nächste Welle an Unsicherheiten: Geopolitische Spannungen, verschärfte Exportkontrollen und vor allem mögliche neue Strafzölle der USA auf chinesische und europäische Waren.

Maersk erwartet für das laufende Jahr einen deutlichen Gewinneinbruch. Statt 12,1 Milliarden Dollar wie im Vorjahr, soll das bereinigte Ebitda nur noch zwischen sechs und neun Milliarden Dollar liegen. Analysten hatten im Schnitt 7,4 Milliarden Dollar prognostiziert – der Konzern liegt mit seiner eigenen Schätzung also voll im Rahmen der Erwartungen. Doch die Unsicherheit bleibt groß.

Neue Zölle, neue Probleme?

Besonders die möglichen Strafzölle von Donald Trump, falls er erneut ins Weiße Haus einzieht, könnten weitreichende Folgen haben. Die US-Regierung erwägt bereits jetzt eine neue Runde an Importzöllen, vor allem auf chinesische Industrieprodukte. Doch auch die europäischen Exporteure könnten ins Visier geraten – was wiederum Vergeltungsmaßnahmen nach sich ziehen dürfte.

Für Maersk ist das eine gefährliche Entwicklung. Der Konzern lebt davon, dass Warenströme möglichst reibungslos über die Weltmeere transportiert werden. Doch wenn Handelsschranken steigen und Länder verstärkt auf Protektionismus setzen, könnten die globalen Frachtvolumina schrumpfen. Und das trifft die gesamte Branche, nicht nur Maersk.

Wie sich die Reederei auf unsichere Zeiten vorbereitet

Angesichts der zunehmenden Handelsrisiken setzt Maersk auf mehrere Strategien:

  • Flexiblere Routen: Um mögliche Handelskonflikte zu umgehen, setzt Maersk auf alternative Routen und Umschlagpunkte, um Zölle zu minimieren.
  • Diversifizierung der Kundenstruktur: Das Unternehmen fokussiert sich zunehmend auf langfristige Verträge mit stabilen Großkunden, um sich unabhängiger vom volatilen Spotmarkt zu machen.
  • Kosteneinsparungen: Effizienzprogramme und Investitionen in automatisierte Logistik sollen helfen, auch bei sinkenden Margen profitabel zu bleiben.

Doch ob diese Maßnahmen ausreichen, um den drohenden Einbruch abzufedern, bleibt abzuwarten.

Was bedeutet das für den globalen Handel?

Die Entwicklungen bei Maersk sind ein Spiegelbild der aktuellen Unsicherheiten in der Weltwirtschaft. Neue Handelsbarrieren könnten die Logistikketten massiv durcheinanderwirbeln – mit Auswirkungen auf Preise, Verfügbarkeiten und letztlich auch auf die Inflation.

Sollten die USA tatsächlich eine neue Zollrunde einläuten, könnte dies die ohnehin fragile Erholung der globalen Wirtschaft gefährden. Gerade China, das verstärkt nach neuen Absatzmärkten sucht, könnte mit eigenen Gegenmaßnahmen reagieren – und damit ein Eskalationsspirale in Gang setzen.