03. März, 2025

Wirtschaft

Handelskrieg 2.0: Trumps neue Strafzölle setzen China-Aktien massiv unter Druck

Technologieriesen und Autohersteller in der Schusslinie – Märkte reagieren mit Ausverkäufen.

Handelskrieg 2.0: Trumps neue Strafzölle setzen China-Aktien massiv unter Druck
Die von Donald Trump angekündigten neuen Strafzölle auf China-Importe setzen die Märkte massiv unter Druck. Besonders betroffen: Tech- und Autoaktien wie BYD, Alibaba und Xiaomi, die zweistellige Kursverluste verzeichnen.

Donald Trump hat es wieder getan – und diesmal trifft es vor allem China. Die von ihm angekündigten neuen Strafzölle auf Importe aus der Volksrepublik sorgen für Panik an den Märkten. Besonders Tech-Konzerne wie Alibaba, Xiaomi und der E-Auto-Gigant BYD stehen unter massivem Verkaufsdruck. Doch nicht nur in China, auch in den USA und Europa hinterlässt die Eskalation deutliche Spuren.

Ein Handelskrieg auf neuer Eskalationsstufe

Noch vor wenigen Monaten schien die wirtschaftliche Konfrontation zwischen den USA und China an Fahrt zu verlieren. Doch mit Trumps neuer Ankündigung kehrt der Handelskrieg mit voller Wucht zurück.

Ein zusätzlicher Zoll von zehn Prozent auf chinesische Importe, der am 4. März in Kraft treten soll, trifft einen Markt, der sich gerade erst von den letzten Handelsbarrieren zu erholen schien.

Bereits im Februar waren Strafzölle auf China-Waren erhoben worden, die nun durch weitere Maßnahmen ergänzt werden. Die ersten Opfer dieser neuen Eskalation sind insbesondere Technologie- und Automobilaktien, die stark von den Exporten nach Nordamerika abhängig sind. Doch auch westliche Unternehmen mit chinesischen Produktionsstätten könnten in den Strudel der Unsicherheit geraten.

Massiver Druck auf China-Aktien

An den asiatischen Börsen gab es nach der Ankündigung von Trump kein Halten mehr:

  • BYD, Chinas größter Hersteller von Elektroautos, verlor in Hongkong 10,54 Prozent und fiel auf 50,10 HKD – ein empfindlicher Rückschlag für das Unternehmen, das stark vom Export nach Nordamerika abhängig ist.
Quelle: Eulerpool
  • Alibaba, der E-Commerce-Gigant, musste ein Minus von 6,04 Prozent hinnehmen. Damit setzt sich der Abwärtstrend der Aktie fort, die bereits in den vergangenen Monaten durch regulatorische Eingriffe Pekings unter Druck stand.
  • Xiaomi, einer der größten Smartphone- und Elektronikhersteller Chinas, konnte sein Minus zum Handelsende zwar auf 2,35 Prozent eingrenzen, fiel aber zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Monaten.

Auch andere Werte aus dem chinesischen Technologiesektor verzeichneten hohe Verluste – ein Zeichen dafür, dass Investoren eine neue Ära der wirtschaftlichen Unsicherheit fürchten.

US-Techwerte und europäische Aktien bleiben nicht verschont

Die Strafzölle haben nicht nur Auswirkungen auf chinesische Unternehmen – auch westliche Märkte reagieren mit Nervosität. Der NASDAQ Composite fiel am Donnerstag um 2,78 Prozent, nachdem sich abzeichnete, dass die neuen Importzölle die gesamte globale Lieferkette betreffen könnten.

Besonders hart traf es NVIDIA, den führenden KI-Chip-Produzenten. Die Aktie verlor 8,48 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass sich auch die indirekten Lieferketten zwischen Asien und Mexiko durch die neuen Handelshemmnisse verteuern könnten.

Auch in Europa wächst die Angst: Unternehmen wie Volkswagen, BMW und Stellantis fürchten, dass ihre Produktionskosten steigen könnten, wenn die Handelswege zwischen China, den USA und Mexiko beeinträchtigt werden.

Geopolitische Folgen: China könnte Gegenmaßnahmen einleiten

Während Trumps Ankündigung die Märkte ins Chaos stürzt, bleibt eine Frage offen: Wie wird Peking darauf reagieren?

Experten vermuten, dass die chinesische Regierung ihr Haushaltsdefizitziel von 3,8 auf 4 bis 5 Prozent des BIP anheben könnte, um die Wirtschaft mit neuen Stimulus-Maßnahmen zu stabilisieren. Gleichzeitig könnte es zu Vergeltungszöllen auf US-Waren kommen – ein Szenario, das bereits in früheren Handelskriegen massive Konsequenzen hatte.

Samuel Tse, Ökonom der DBS Bank, warnt:

„Die neuen Zölle könnten das BIP-Wachstum Chinas um 0,46 Prozentpunkte senken – das wäre ein ernsthafter Dämpfer für die ohnehin angespannte Konjunktur.“