Die Unsicherheiten an den US-Aktienmärkten haben sich am Freitag weiter verstärkt. Neben dem drohenden Handelskrieg, der durch die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle an Fahrt gewinnt, sind es auch die gegenwärtigen Konjunkturdaten, die den Anlegern Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Laut einer Strategin der Barclays Bank haben sowohl die Zölle selbst als auch ihre geplante Umsetzung erhebliches Unbehagen ausgelöst.
Ein weiterer Dämpfer war der Anstieg der persönlichen Konsumausgaben um 2,8 Prozent im Februar. Diese Kennzahl, die von der Fed besonders beachtet wird, übertraf die Erwartungen der Marktanalysten und signalisiert eine unerwünschte Preisentwicklung. Auch das Konsumklima zeigt sich eingetrübt. Eine Abwärtskorrektur des Indexes von der Universität von 57,9 auf 57,0 Punkte im März lässt auf eine verschlechterte Stimmung der Verbraucher schließen.
Die großen US-Indizes blieben von dieser negativen Stimmung nicht verschont. Der Dow Jones Industrial fiel am Freitag um 1,21 Prozent auf 41.781 Zähler und bewegt sich auf Wochensicht im Minus. Der S&P 500 verlor 1,43 Prozent und schloss bei 5.612 Punkten. Zudem ließ der Nasdaq-100-Index, der technologieorientiert ist, 1,83 Prozent Federn und landete bei 19.436 Punkten. Besonders erwähnenswert ist, dass der Dow nun auch unter die bedeutende 200-Tage-Linie gefallen ist, was auf einen langfristigen Abwärtstrend hindeutet.
Namentlich gemacht als 'Glorreiche Sieben', zeigten alle Werte signifikante Rückgänge. Microsoft war dabei mit einem Minus von 1,6 Prozent noch der stabilste Vertreter, wohingegen Tesla die Liste mit einem Rückschlag von 3,8 Prozent anführte. Amazon stand im Dow mit einem Minus von 3,5 Prozent am niedrigsten.
Ein wesentliches Ereignis im Nasdaq-100 war der dramatische Absturz der Lululemon-Aktien um 15 Prozent, ausgelöst durch pessimistische Zukunftsprognosen. Noch mysteriöser war der plötzliche Einbruch der Wolfspeed-Aktien um nahezu 50 Prozent ohne offensichtlich ersichtlichen Grund, obwohl ein Führungswechsel mit Wirkung ab 1. Mai bekannt gegeben wurde.
Neben negativen Nachrichten gab es auch positive Wendungen im Biotech-Sektor. Die Aktien von Curevac stiegen um beeindruckende 8,5 Prozent, während Biontech leicht nachgab. Grund hierfür war eine Entscheidung des Europäischen Patentamts, die weitgehend zugunsten von Curevac ausfiel.