Die US-amerikanischen Börsen haben auch am Dienstag unter den Folgen des anhaltenden Zollstreits mit entscheidenden Handelspartnern gelitten. Der Dow Jones Industrial verlor erneut an Boden und fiel um 1,05 Prozent auf 42.736,42 Punkte. Bereits zu Wochenbeginn war der Index um 1,5 Prozent gesunken. Auch der S&P 500 musste Einbußen hinnehmen und gab zuletzt um 0,75 Prozent auf 5.805,94 Punkte nach – zwischenzeitlich hatte er sogar um 2 Prozent nachgegeben und damit die seit der Amtseinführung von Donald Trump verzeichneten Gewinne vollständig eingebüßt. Der technologielastige Nasdaq 100 zeigte sich widerstandsfähiger und schloss nahezu unverändert bei 20.421,90 Punkten.
Als Reaktion auf die US-Zollmaßnahmen haben China und Kanada Gegenzölle angekündigt, während Mexiko eigene Maßnahmen noch prüfen möchte. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau reagierte mit Gegenzöllen in entsprechender Höhe. China plant ab dem 10. März zusätzliche Zölle, insbesondere auf landwirtschaftliche US-Importe.
Besondere Sorge bereitet den Anlegern neben dem internationalen Handelskonflikt die Entwicklung der US-Wirtschaft. Der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht für Februar, der am Freitag veröffentlicht wird, könnte weiteren Aufschluss geben. Der Strategen Jim Reid von der Deutschen Bank konstatierte eine gestiegene Nervosität unter den Anlegern, was sich im Anstieg des VIX-Index an der Chicagoer Terminbörse widerspiegelt, der als Barometer für die Marktunsicherheit gilt.
Die Handelsstreitigkeiten wirkten sich insbesondere auf die Aktien von Boeing im Dow aus, die am Ende des Index um 5,1 Prozent abrutschten. Auch die Aktien von Goldman Sachs und JPMorgan waren betroffen und gingen um 3,4 Prozent beziehungsweise 3,5 Prozent zurück, während die Citigroup-Papiere um 5,7 Prozent fielen.
Die Automobilbranche litt ebenfalls unter den Entwicklungen. Ford-Aktien gaben um 2 Prozent, General Motors um 3 Prozent nach. Lear und Magna International verzeichneten ebenfalls Einbrüche von 2 Prozent bzw. fast 4 Prozent. Im Technologiesektor setzte Tesla seinen negativen Trend fort und verlor 4 Prozent, was auf die umstrittene Zusammenarbeit von Unternehmenschef Elon Musk mit Donald Trump zurückgeführt wird. Das Unternehmen sieht sich zudem in den USA zunehmend mit Protesten konfrontiert, und die Verkaufszahlen in Europa und China zeigen Schwächen.