Kaum sind die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zollmaßnahmen in Kraft, reagieren China und Kanada mit Gegenmaßnahmen. In der Nacht auf Dienstag traten neue US-Strafzölle für Importe aus China, Mexiko und Kanada in Kraft. Diese zielen besonders auf Kanada und Mexiko ab, wo nun 25 Prozent Zoll auf importierte Waren erhoben werden. Die Abgaben für chinesische Waren, die bereits im Februar angekündigt wurden, steigen auf 20 Prozent.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau kündigte seinerseits Zölle von 25 Prozent auf amerikanische Produkte an. Diese Maßnahmen betreffen zunächst Waren im Gesamtwert von 30 Milliarden Dollar, könnten aber in einigen Wochen auf 155 Milliarden Dollar ausgeweitet werden. Trudeau erwägt zudem Maßnahmen, um Exporte von Öl in die USA zu drosseln.
China setzt unterdessen auf Zölle von 15 Prozent auf US-Agrarprodukte wie Hühnerfleisch und Weizen, während Produkte wie Sojabohnen und Rindfleisch mit zehn Prozent belegt werden. Parallel dazu droht Peking, weitere US-Firmen in China einzuschränken.
Die US-Börsen beginnen die Woche durch diese Zollnachrichten nicht ohne Erschütterungen. Politische Nachrichten treiben die Märkte wie lange nicht mehr, kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. Die Volatilität der Indizes steigt, insbesondere nachdem der DAX sein Rekordhoch verfehlte.
Auch auf europäischer Seite könnten Zölle drohen, die deutsche Häfen treffen. Laut Experte Burkhard Lemper könnten Zölle auf EU-Produkte den Handel belasten, vor allem Häfen mit umfangreichem USA-Verkehr. Es bleibt unklar, in welchem Ausmaß sich der Handel anpassen wird und ob lokale Produktionen Importe kompensieren können.