Handelskonflikt als Damoklesschwert: Isabel Schnabel warnt vor Risiken für die Eurozone

Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), äußerte in einem Interview mit dem Geldratgeber "Finanztip" Bedenken bezüglich eines möglichen Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und der Eurozone. Angesichts der protektionistischen Haltung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, der auf Zölle als zentrales Element seiner Handelspolitik setzt, scheint ein solcher Konflikt wahrscheinlich. Ein Anstieg der Zölle durch die USA könnte in der Eurozone Preisanpassungen nach sich ziehen, insbesondere wenn europäische Länder mit Gegenmaßnahmen reagieren. Die Unsicherheit über die künftige US-Handelspolitik sorgt schon jetzt für Unruhe, die Schnabel als schädlich für die Wirtschaft bezeichnet. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die EZB positiv gestimmt, ihr Inflationsziel von zwei Prozent für das laufende Jahr zu erreichen. Die Inflation in der Eurozone hatte im Dezember bereits einen Wert von 2,4 Prozent erreicht und war damit auf das höchste Niveau seit Juli angestiegen. Ende des Monats steht die nächste wichtige Zinsentscheidung der Zentralbank an, nachdem die Leitzinsen zuletzt im Dezember um 0,25 Prozentpunkte gesenkt wurden.