18. November, 2024

Wirtschaft

Handelshemmnisse: Wie Trumps Zollpläne die britische Wirtschaft belasten könnten

Handelshemmnisse: Wie Trumps Zollpläne die britische Wirtschaft belasten könnten

Die potenziellen Folgen von Donald Trumps angekündigter Zollpolitik lassen in der britischen Wirtschaft die Alarmglocken läuten. Geplant ist eine Einführung von Zöllen in Höhe von 20 Prozent auf die meisten US-Importe, während Importe aus China sogar mit 60 Prozent belastet werden sollen. Eine Analyse des Centre for Economics and Business Research (CEBR) zeigt, dass dies das britische Wirtschaftswachstum bis zum Ende von Trumps Amtszeit um 0,9 Prozent reduzieren könnte – ein finanzieller Schaden von rund 20 Milliarden Pfund.

Die USA stellen nach der EU den zweitgrößten Handelspartner des Vereinigten Königreichs dar. Mit einem Exportvolumen von 188,2 Milliarden Pfund in den USA bis Juni 2023 sind vor allem britische Autos, Flugzeugteile wie Triebwerke und Medikamente in Gefahr, unter die Zolllast zu geraten.

Ein Lichtblick könnte jedoch durch Trumps klimapolitischen Kurs entstehen, so CEBR-Ökonomin Sara Pineros. Großbritannien könnte seine Marktposition im Bereich sauberer Technologien stärken, da Trumps möglichen Rücknahmen von Joe Bidens Förderungen grüner Technologien die USA für entsprechende Unternehmen unattraktiver machen könnten. Dies eröffnet Chancen, britische Investitionen in Elektromobilität und Wasserstofftechnologie zu fördern. Finanzministerin Rachel Reeves könnte diese Gelegenheit nutzen, um die britische Wirtschaftslandschaft attraktiver zu gestalten.

Ein Freihandelsabkommen könnte eine Lösung bieten, um den Zöllen zu entgehen, was jedoch politisch heikel wäre. Trump hatte in seiner ersten Amtszeit energisch ein solches Abkommen verfolgt. Hervorzuheben wären die positiven Effekte auf die Handelsbarrieren, die durch ein solches Abkommen reduziert werden könnten.

Dennoch bleibt die britische Weigerung, insbesondere in puncto Lebensmittelstandards, ein Hindernis. Die Forderung der USA, die britischen Lebensmittelregulierungen zu lockern, ist nach wie vor ein zentraler Streitpunkt. Chlorhühnchen, der Einsatz von Steroiden in der Rinderzucht und gentechnisch veränderte Lebensmittel stehen hierbei im Fokus der Diskussionen.