14. Januar, 2025

Politik

Handelshemmnisse: Trumps Pläne sorgen für Unruhe im Norden

Handelshemmnisse: Trumps Pläne sorgen für Unruhe im Norden

Kanadas Botschafterin in Washington sieht in den Handelszöllen, die der gewählte US-Präsident Donald Trump plant, die Gefahr eines nachteiligen Schlagabtausches. Trump droht mit 25-prozentigen Zöllen auf Produkte aus Kanada und Mexiko, sofern seine Forderungen zur Grenzsicherheit nicht erfüllt werden. Diese Aussagen riefen ungewollt harsche Reaktionen hervor und führten zu der provokanten Äußerung, dass Kanada im Grunde der 51. US-Bundesstaat sein könnte. Der Gedanke, kanadische Waren durch Zölle zu sanktionieren, könnte der US-Wirtschaft jedoch teuer zu stehen kommen. Dies würde amerikanische Unternehmen dazu zwingen, auf Lieferanten aus China und Russland auszuweichen, sagte Botschafterin Kirsten Hillman in einem Interview mit Bloomberg Television. Sie betonte, dass Kooperation der Schlüssel zum Erfolg sein müsse und Zölle keine nachhaltige Lösung darstellten. Hillman hielt sich bedeckt, ob Kanada ebenfalls in gleichem Maße Zölle gegen die USA erheben würde. Die Vermeidung eines Eskalierens stehe im Vordergrund. Dennoch arbeitet Kanada bereits an umfassenden Zöllen auf US-Produkte, sollte Trump seine Drohungen wahrmachen. Dies könnte weit über die gezielten Gegenmaßnahmen von 2018 hinausgehen, als Tarife auf Bourbon Whiskey und Waschmaschinen erhoben wurden. Trumps Team erwägt unterdessen, die Zölle schrittweise zu erhöhen, um Verhandlungsdruck zu erzeugen, ohne dabei Inflation zu schüren. Diese Vorschläge haben jedoch noch nicht die Zustimmungsstufe des Präsidenten erreicht. Die Veränderung in Trumps Tonalität - insbesondere in der Beschreibung der US-kanadischen Grenze als "künstlich gezogen" - hat Kanadier zwar aufhorchen lassen, jedoch nicht immer für positive Resonanz gesorgt. Im Jahr 2023 wies die USA ein Handelsdefizit von 40,6 Milliarden Dollar mit Kanada aus, hauptsächlich wegen des hohen Imports von kanadischem Öl und Gas. Trump bezeichnet dies als eine Art Subventionierung des nördlichen Nachbarns.