Nach der jüngsten Bürgerschaftswahl in Hamburg deuten sich solide Perspektiven für die Fortsetzung der seit 2015 bestehenden rot-grünen Koalition an. Peter Tschentscher, Hamburgs Erster Bürgermeister, bekräftigte am Wahlabend seinen Wunsch zur Weiterführung der bisherigen Zusammenarbeit mit den Grünen. Neben diesen präferierten Gesprächen mit dem bisherigen Regierungspartner möchte Tschentscher auch die CDU in die Gespräche einbinden.
Die Wahlbeteiligung erzielte mit 67 bis 68 Prozentmarke einen beeindruckenden Anstieg im Vergleich zu den 63,0 Prozent von 2020, was auf ein gestiegenes politisches Interesse in der Bevölkerung hinweist. Rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte hatten ihre Stimme abzugeben, wobei die SPD mit 33,7 bis 34,2 Prozent gegenüber den Grünen mit 18,5 bis 18,9 Prozent den meisten Zuspruch erhielt.
Ebenso konnte die CDU ihren Stimmenanteil mit 19,2 bis 19,8 Prozent im Vergleich zu ihrer letzten Wahl erheblich steigern, während Die Linke und die AfD ihre Positionen in der Bürgerschaft mit 11,2 bis 11,3 Prozent und 7,5 bis 7,7 Prozent festigten. Die FDP hingegen erlitt mit 2,3 Prozent einen neuen Negativrekord, überschritt dabei erneut nicht die Fünf-Prozent-Hürde. Für die erstmals antretenden BSW blieben die erlangten 1,8 Prozent ebenfalls unter den Erwartungen, während Volt mit 3,1 Prozent an Boden gewinnt.
Die Gespräche zur Regierungsbildung zwischen SPD und Grünen scheinen eine Fortsetzung der aktuellen Koalition zu präferieren, aber es bestehen auch Diskussionen über eine mögliche Regierungsbildung mit der CDU. Bundesweit hat die Hamburger Wahl begrenzte Auswirkungen, da im Bundesrat die SPD mit den Grünen nur in wenigen Bundesländern als Regierende bleibt. Nichtsdestotrotz fühlen sich CDU, Linke und AfD durch die Erfolgserlebnisse auf Landesebene gestärkt.
Sollte eine Koalition aus Union und SPD im Bund zustande kommen, wären sie bis 2026 von weiteren Landtagswahlen unberührt. Bereits am Montag soll die nächste Etappe der Sondierungsgespräche im Bund erfolgen.