Die Hamburger Bürgerschaftswahl bringt ein gemischtes Ergebnis: Die SPD bleibt stärkste Kraft, muss aber empfindliche Verluste hinnehmen. Auch die Grünen verlieren deutlich.
Währenddessen feiert die CDU einen Wahlerfolg, der das Parteiensystem in der Hansestadt neu ordnen könnte. Doch was bedeutet das Ergebnis für die politische Zukunft Hamburgs – und möglicherweise auch für den Bund?
SPD bleibt stärkste Kraft, aber mit Dämpfer
Erster Bürgermeister Peter Tschentscher kann mit seiner SPD zwar weiterhin den Spitzenplatz verteidigen, doch die Partei büßt im Vergleich zu 2020 rund fünf Prozentpunkte ein.
Laut Hochrechnungen von ARD und ZDF kommt die SPD auf 33,7 bis 34,3 Prozent – ein schwächeres Ergebnis als erhofft. Dennoch reicht es wohl für eine Fortsetzung der Koalition mit den Grünen. Die große Frage bleibt jedoch: Ist die SPD noch immer die unangefochtene Regierungspartei in Hamburg?
Grüne im Sinkflug – Trendwende verpasst?
Für die Grünen kommt die Wahl einem Rückschlag gleich. Die Partei fällt von 24,2 Prozent auf etwa 18 bis 19 Prozent zurück. Noch vor wenigen Jahren schien eine grüne Regierungsführung in Hamburg in Reichweite, nun müssen sich die Grünen mit einer geschwächten Rolle in der Koalition zufriedengeben.

Spitzenkandidatin Katharina Fegebank spricht dennoch von einer „Stabilität“ der Hamburger Politik – doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache.
CDU verdoppelt Stimmen und wird zweitstärkste Kraft
Der große Gewinner der Wahl ist die CDU. Nach Jahren der Bedeutungslosigkeit in der Hansestadt schafft es die Partei mit Spitzenkandidat Dennis Thering, ihr Ergebnis fast zu verdoppeln – von 11,2 Prozent im Jahr 2020 auf 19,2 bis 19,5 Prozent.
Ein klares Zeichen, dass die Christdemokraten in Hamburg wieder ernst genommen werden. Der CDU gelingt damit nicht nur eine Trendumkehr auf Landesebene, sondern auch eine neue Positionierung als echte Alternative zur SPD.
Überraschende Gewinner: Linke und AfD
Auch die Linke kann sich leicht verbessern und erreicht rund 11 Prozent – ein stabiles Ergebnis, das zeigt, dass die Partei in Hamburg weiterhin eine feste Wählerbasis hat. Eine größere Überraschung ist jedoch der Zugewinn der AfD, die von 5,3 auf bis zu 7,9 Prozent wächst. Trotz bundesweiter Schwächephasen konnte die Partei in der Hansestadt neue Wähler mobilisieren.
FDP und BSW scheitern klar
Die Liberalen erleben ein Debakel: Mit nur 2,4 Prozent verpasst die FDP klar den Wiedereinzug in die Bürgerschaft. Auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kann mit 2,0 Prozent keine Erfolge verbuchen. Besonders bitter: Selbst die Kleinpartei Volt landet mit bis zu 2,9 Prozent vor FDP und BSW.
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