Der Wahltag in Hamburg verspricht spannend zu werden. Bereits zwei Stunden vor Schließung der Wahllokale hatten mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Stimmen abgegeben als bei der letzten Bürgerschaftswahl 2020. Die Landeswahlleitung meldete um 16 Uhr eine beeindruckende Wahlbeteiligung von 66,8 Prozent, womit das Ergebnis von vor fünf Jahren bereits übertroffen wurde.
Die Hansestadt hat die Aufgabe, eine neue Bürgerschaft zu wählen. Knapp 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger sind aufgerufen, ihre Stimme in einem der seit 8 Uhr geöffneten Wahllokale abzugeben, bis diese um 18 Uhr schließen. Die Spitzenkandidaten der großen Parteien, darunter Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Katharina Fegebank (Grüne) und Dennis Thering (CDU), haben bereits am Vormittag gewählt.
Umfragen zufolge wird Tschentscher voraussichtlich im Amt bleiben, während die Rot-Grün-Koalition knapp vorne liegt. Diese Landtagswahl ist die einzige ihrer Art in Deutschland in diesem Jahr und bietet den Hamburgerinnen und Hamburgern ab 16 Jahren die Möglichkeit, bis zu zehn Stimmen abzugeben. Dies ist ein entscheidender Augenblick für die Landespolitik, bei der Themen wie Wohnungsbau, Verkehrsprobleme und die Hafenwirtschaft im Mittelpunkt stehen.
Die SPD, traditionell stark in Hamburg, hofft auf eine Fortsetzung der rot-grünen Regierung, wobei Tschentscher zusätzliche Senatsposten ins Visier nimmt. Die CDU, unter Thering, verzeichnete in den letzten Monaten einen Zuwachs und strebt eine Kooperation mit der SPD an, schließt jedoch Bündnisse mit Grünen, Linken und AfD aus.
Umfragen deuten an, dass die SPD mit 33 Prozent, die CDU mit 18 Prozent und die Grünen mit 17 Prozent in der neuen Bürgerschaft vertreten sein könnten. Auch die Linke und die AfD scheinen auf Kurs, um erneut Sitze zu ergattern. Es bleibt abzuwarten, wie treffsicher diese Erhebungen sind, doch sie setzen bereits jetzt den Spannungsbogen für die kommenden Stunden.