Die Hamborner REIT-Aktie gerät unter Druck. Das Unternehmen rechnet 2025 mit rückläufigen Miet- und Pachterlösen, steigenden Kosten und einer möglichen Anpassung der Dividendenpolitik. Was bedeutet das für Anleger – und welche Risiken zeichnen sich für den deutschen Gewerbeimmobilienmarkt ab?
Krise am Immobilienmarkt trifft Hamborner REIT
Die Nachricht kam nicht überraschend, sorgte aber dennoch für deutliche Kursverluste: Hamborner REIT, ein Spezialist für Gewerbeimmobilien, erwartet 2025 einen signifikanten Rückgang seiner Miet- und Pachterlöse.
Das Duisburger Unternehmen prognostiziert Einnahmen zwischen 87,5 und 89,0 Millionen Euro, während es für das laufende Jahr noch 92,0 bis 93,0 Millionen Euro erwartet hatte. Auch der Funds from Operations (FFO), eine zentrale Kennzahl der Immobilienbranche, wird voraussichtlich von 50,0 bis 51,0 Millionen Euro im Jahr 2024 auf 44,0 bis 46,0 Millionen Euro im kommenden Jahr sinken.
Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten: Die Hamborner REIT-Aktie verlor am Donnerstag auf XETRA zeitweise 2,78 Prozent und fiel auf 6,30 Euro, während der SDAX leicht zulegen konnte. Das Unternehmen war damit der schwächste Wert im Kleinstwerteindex.
Doch was steckt hinter den Zahlen?
Verkäufe und steigende Kosten belasten das Geschäft
Hamborner REIT begründet den Rückgang der Einnahmen vor allem mit Verkäufen von Bestandsimmobilien. Während sich der Konzern in der Vergangenheit darauf konzentrierte, sein Portfolio gezielt durch strategische Verkäufe und gezielte Investitionen zu optimieren, zeigt sich nun die Kehrseite: Weniger Immobilien bedeuten weniger Mieteinnahmen.
Zusätzlich drücken gestiegene Instandhaltungs- und Personalkosten auf das operative Ergebnis. Regulatorische Auflagen und strategische Projekte sorgen für weitere Belastungen.
Besonders Letzteres ist bemerkenswert: Unternehmen in der Immobilienbranche sehen sich zunehmend mit verschärften Anforderungen durch ESG-Regulierungen konfrontiert – etwa durch die EU-Taxonomie oder verschärfte Nachhaltigkeitskriterien für institutionelle Investoren.
Dividendenpolitik auf dem Prüfstand – Ein Alarmsignal?
Neben den sinkenden Erträgen sorgt eine weitere Nachricht für Nervosität bei Anlegern: Der Vorstand kündigte an, die bisherige Dividendenpolitik zu überprüfen.
Bisher zählte Hamborner REIT zu den verlässlichen Dividendenzahlern mit einer Ausschüttungsquote von rund 90 Prozent des FFO. Sollte das Unternehmen künftig weniger ausschütten oder gar Kürzungen vornehmen, könnte das die Attraktivität der Aktie für einkommensorientierte Anleger erheblich schmälern.
Immerhin soll für das Geschäftsjahr 2024 noch die Dividende auf Vorjahresniveau von 48 Cent pro Aktie vorgeschlagen werden. Doch wie es danach weitergeht, bleibt offen.
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