Ein brisanter Vorfall im Nahostkonflikt sorgt aktuell für Aufsehen: In einer Erklärung des militanten Flügels Hamas wurde von einem möglichen Irrtum bei der Übergabe der sterblichen Überreste der israelischen Geisel Schiri Bibas berichtet. Anstatt der Leiche von Bibas wurde eine unbekannte Tote übergeben. Hamas betonte, dass es zu einer Verwechslung oder Vermischung von Leichen gekommen sein könnte.
Laut Darstellungen der Hamas seien solche Verwechslungen eine Folge der israelischen Bombardierungen jener Orte, an denen die Familie Bibas zusammen mit anderen Palästinensern festgehalten wurde. Trotz der Aussagen der Hamas ergab die Untersuchung durch israelische Behörden, dass es sich bei der übergebenen Frauenleiche nicht um Schiri Bibas handelt. Die Terrorgruppe kündigte eine sorgfältige Untersuchung der Angelegenheit an und forderte die Rückgabe der falsch übergebenen Leiche.
Hinzukommend wurden die Leichen der beiden kleinen Söhne von Schiri, Ariel und Kfir, identifiziert, die nach Expertenaussagen im November 2023 in Gefangenschaft ermordet worden sein sollen. Beide sollen ebenso wie ihre Mutter die deutsche Staatsbürgerschaft besessen haben. Ismail Tawabtah von Hamas erklärte, dass Bibas nach einem israelischen Angriff unter Trümmern begraben wurde und dadurch die Zuordnung der sterblichen Überreste erschwert wurde.
Unterdessen stufte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu die Hamas als „grausam und bösartig“ ein und versprach Vergeltung. Er bekräftigte das Engagement seiner Regierung, sich für die Rückkehr aller Geiseln starkzumachen. Bereits für Samstag plant die Hamas die Freilassung weiterer Geiseln, deren Namen ebenfalls bestätigt wurden.