Der Ausblick von Applied Materials, einem bedeutenden Hersteller in der Halbleiterbranche, sorgte für deutliche Verunsicherung an den Aktienmärkten. Besonders betroffen zeigten sich die Papiere deutscher Halbleiterkonzerne: Infineon, Aixtron und Siltronic mussten am Freitag Einbußen hinnehmen, während auch Süss Microtec und Elmos Semiconductor im Minus schlossen.
In den USA verlor Applied Materials im vorbörslichen Handel satte 6,7 Prozent an Wert. Auch europäische Unternehmen der Branche blieben nicht verschont: Die Aktien von ASML in Amsterdam fielen um drei Prozent und STMicroelectronics in Paris verzeichneten ein Minus von 1,9 Prozent.
Hintergrund der kursbelastenden Entwicklung ist die unter den Erwartungen liegende Umsatzprognose von Applied Materials für das erste Geschäftsquartal. Analysten sehen Anzeichen dafür, dass sich einige Halbleiterkunden aktuell bei Neuaufträgen zurückhalten könnten. Der jüngste Wirtschaftsbericht von Bernecker kommentierte, dass dies wenig ermutigend sei. Insbesondere bei klassischen Chipprodukten sei die Nachfrage derzeit eher verhalten, während lediglich die KI-Verbindungen nach wie vor solide laufen. Besondere Beachtung findet dabei der bedeutende China-Anteil am Umsatz des US-Unternehmens, der angesichts von Exportkontrollen als nicht unerheblich angesehen wird.