Die Siltronic AG, ein führender Hersteller von Waferprodukten für die Halbleiterindustrie, sieht sich für das Jahr 2024 mit einer angespannten Nachfragesituation konfrontiert. Die zusätzlichen Kosten für den Produktionsanlauf im neuen Werk in Singapur belasten die operative Gewinnmarge des Unternehmens, dessen MDax-Notierung den langfristigen Optimismus jedoch nicht schmälert. Angesichts der Erwartung von stabilen Verkaufspreisen und einer langfristigen Wachstumsprognose, gekoppelt mit hohen globalen Trends in Digitalisierung und Elektromobilität, fällt die geplante Dividende für das Geschäftsjahr 2023 mit 1,20 Euro je Aktie dennoch deutlich geringer aus als im Vorjahr. Die Unsicherheiten im Markt zeichnen sich durch ein verhalteneres Umsatzniveau im Vergleich zum Vorjahr aus. Dabei wird eine besondere Herausforderung in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 erwartet, in denen die Erlöse lediglich auf dem Stand des zweiten Halbjahres 2023 prognostiziert werden. Die vorläufigen Zahlen für 2023 zeigen einen Umsatzrückgang von 16 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Die operative Ebitda-Marge könnte durch die Anlaufkosten für das Singapur-Werk um bis zu drei Prozentpunkte unter den 29 Prozent des Vorjahres fallen. Abseits dieser temporären Belastungen wird jedoch mit einer stabil bleibenden operativen Marge für das Geschäftsjahr 2024 gerechnet. Entgegenwirkend dürften dabei nachlassende Energie- und Materialkosten stehen, allerdings stehen diesen niedrigere Ergebnisse aus Wechselkurssicherungsgeschäften gegenüber. Analysten wie Constantin Hesse von Jefferies erwarten nun einen signifikanten Rückgang der Markterwartungen, was sich unmittelbar auf den Aktienkurs von Siltronic auswirken dürfte. Nach einer Kursdelle am Dienstag, bei der das Papier auf ein Mehrmonatstief fiel, bleibt die langfristige Entwicklung des Kurses abzuwarten. Experten sehen im derzeitigen Kursrückgang durchaus auch Kaufgelegenheiten, sollten die konservativen Prognosen des Unternehmens übertroffen werden. Die langfristige Vision der Siltronic-Unternehmensführung bleibt trotz der aktuellen Herausforderungen bestehen. Mit dem kontinuierlichen Wachstum beeinflusst durch Megatrends wie der Digitalisierung und dem Ausbau der Elektromobilität ist das Ziel, den Umsatz bis 2028 auf über 2,2 Milliarden Euro zu steigern und dabei eine Ebitda-Marge von über 30 Prozent zu erwirtschaften.