Die Welt der Halbleiter wird derzeit von Nvidia beherrscht, einem Unternehmen, das mit einer beeindruckenden Aktienkurssteigerung von 2.190 % in den letzten fünf Jahren das AI-Narrativ dominiert. Obwohl Nvidia kurzzeitig das wertvollste Unternehmen der Welt wurde und nun auf Platz zwei rangiert, ist es keineswegs die einzige vielversprechende Investition im Bereich Künstliche Intelligenz und Halbleitertechnologie.
Eine andere bemerkenswerte Erfolgsgeschichte schreibt aktuell der Speicherchip-Spezialist Micron Technology, der kürzlich ein Umsatzwachstum von über 400 % im Bereich der Rechenzentren verkünden konnte, begleitet von einem Gesamtumsatzanstieg von 84 % auf 8,7 Milliarden US-Dollar.
Trotz dieser beeindruckenden Zahlen ist der Aktienkurs von Micron um 44 % von seinem jüngsten Höchststand gefallen, was seiner Attraktivität als Kaufoption jedoch keinen Abbruch tut. Besonders verlockend ist die Investition in Anbetracht der wachsenden Bedeutung von Speicherchips in der AI-Ära. Als führender Anbieter von DRAM, NAND und High-Bandwidth-Memory (HBM) fertigt Micron seine Chips selbst, ähnlich wie es auch Intel und Samsung tun. Hierbei profitiert Micron von einem integrierten Geschäftsmodell, das es ermöglicht, in Boomphasen der Branche höhere Margen zu erzielen.
Der Halbleitermarkt ist bekannt für seine Zyklen und die damit einhergehenden Preisschwankungen. Micron besitzt eigene Produktionsstätten, was das Unternehmen anfälliger für diese Zyklen macht, aber auch Chancen bietet. Im Zuge des AI-Booms sieht sich die Branche derzeit jedoch in einer Blütephase, selbst wenn Teilmärkte wie PCs und Smartphones schwächeln.
Jüngst vermeldete auch das Branchen-Schwergewicht Taiwan Semiconductor Manufacturing im dritten Quartal ein Umsatzwachstum von 36 % auf 23,5 Milliarden US-Dollar. Microns Erfolge im Bereich der Rechenzentren – wo mittlerweile über 50 % des Gesamtumsatzes generiert werden – spiegeln das Vertrauen in die Wachstumschancen der AI wider, bei denen Nvidia die Vorreiterrolle übernommen hat.
Trotz starker Quartalsergebnisse sorgte eine zurückhaltende Prognose für das zweite Quartal am Donnerstag für einen Kursrutsch bei Micron von bis zu 19 %. Die Schwäche lässt sich allerdings überwiegend auf Konsumgütermärkte wie Smartphones zurückführen, während das AI-Geschäft weiterhin floriert und Microns konservative Prognosen bekannt sind.